Bis zum Ende des Jahrzehnts drohen zusätzliche Kosten für Gasimporte in Höhe von etwa 200 Milliarden Euro, was zu einer Verdoppelung der Rechnungen für die Verbraucher führen würde, hat der Klima-Thinktank E3G errechnet. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden könnte mehr Gas eingespart werden, als neue LNG-Terminals bereitstellen.

"Deutschland läuft Gefahr, sich auf extrem teure Gasverträge einzulassen, die die Energiewende behindern und Familien, Unternehmen und die Regierung belasten", sagte Mathias Koch, Experte für Energiesysteme bei E3G. "Durch die Nutzung des enormen Gaseinsparpotenzials im Gebäudebestand können diese hohen Kosten vermieden werden."

Die Studie nährt die Bedenken, dass sich Europa durch eine überstürzte Abkehr von russischem Gas länger als nötig an fossile Brennstoffe bindet. Für die Regasifizierung von LNG und zur Einspeisung in das Gasnetz errichtet Deutschland in Windeseile neue Terminals, um die inzwischen ausbleibenden russischen Lieferungen ersetzen zu können. Russland hat bisher rund die Hälfte des deutschen Gasbedarfs gedeckt.

Die Pläne der Bundesregierung für die Erneuerung von Gebäuden reichen bisher nicht aus, um weniger Gas zu verbrauchen, so die Studie.

(Bloomberg)