Der Schweizer Aktienmarkt ist auch in der vergangenen Woche insgesamt gestiegen. Am Freitag überquerte der Swiss Market Index (SMI) sogar die 12'700-Punkte-Marke, bevor es zum Schluss abwärts ging. Laut Strategen muss das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht sein.
Vereinzelt wird jedoch auf allmählich dünner werdende Luft hingewiesen. Substanzielle Zuwächse seien fundamental nur durch verbesserte Unternehmensgewinne zu rechtfertigen. Die Aussage trifft nicht nur auf die hiesige Börse zu, sondern auch auf ausländische. Sie haben ebenfalls eine ereignisreiche Woche hinter sich.
Am Freitag kippte die Stimmung an der Wall Street, nachdem die USA Zölle gegenüber Kanada, Mexiko und China angekündigt hatten. Der Dow Jones Industrial büsste 0,75 Prozent auf 44'545 Punkte ein. Auf Wochensicht behauptete der Leitindex einen Gewinn von 0,3 Prozent - und für den zu Ende gegangenen Januar ein Plus von 4,7 Prozent. Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich am Freitag 0,50 Prozent tiefer mit 6'041 Zählern. Für den anfangs starken technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,14 Prozent auf 21'478 Punkte bergab.
Der SMI schloss am Freitag 0,06 Prozent tiefer bei 12'597 Punkten. Über die ganze Woche legte er 2,5 Prozent zu. Der deutsche Leitindex Dax kletterte zuletzt weiter auf 21'732 Punkte, der Euro Stoxx 50 schloss den Januar bei 5'287 Punkten ab - er bewegt sich zurzeit auf einem Rekordniveau.
UBS-Zahlen und Konjunkturdaten
Am Dienstag der neuen Woche wird die UBS die Ergebnisse des vierten Quartals 2024 vorstellen. Neben dem Zahlenkranz werden Aussagen des Management zum Fortgang der Credit-Suisse-Integration im Fokus stehen. Weiter werden Julius Bär am Montag und Ems Chemie am Freitag über die Ergebnisse 2024 berichten. Auch Medacta, Dätwyler, Leonteq, SPS, Lem und Vontobel liefern Geschäftszahlen.
In den USA erreicht die Bilanzsaison ihren vorläufigen Höhepunkt. Etliche US-Konzerne, darunter Alphabet, Pfizer, Amazon, Walt Disney, legen ihre Zahlen vor. Gleichzeitig nimmt der Zahlenreigen in Europa langsam Fahrt auf. Einblick in ihre Bücher gewähren unter anderem Infineon, Qiagen und Siemens Healthineers.
Anleger werden in der neuen Woche auch auf eine Menge wichtiger Wirtschaftsdaten schauen: Die relevantesten dürften die für Freitag avisierten Zahlen zum offiziellen US-Januar-Arbeitsmarktbericht sein, der auch Hinweise für die künftige geldpolitische Richtung der US-Notenbank Fed enthalten dürfte. Die Währungshüter um Jerome Powell beliessen den Leitzins zuletzt in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Angesichts der robusten Konjunkturlage sehen sie laut Powell «keine Eile», weitere Schritte einzuleiten.
Zu Wochenbeginn steht der Verbraucherpreisindex im Euroraum an. Die Inflationsrate im Euroraum dürfte sich zu Jahresbeginn auf leicht erhöhtem Niveau stabilisiert haben. Von Reuters befragte Experten erwarten für Januar eine Jahresteuerungsrate von 2,4 Prozent - ein Wert, der auch im Dezember erreicht wurde. Aus den USA und China werden Einkaufsmanagerindizes zum verarbeitenden Gewerbe erwartet.
Am Dienstag folgen Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrieunternehmen im Dezember, die Daten für Deutschland werden am Donnerstag erwartet. Aus den USA dürften Anleger die vorläufigen Zahlen des von der Uni Michigan erhobenen US-Verbrauchervertrauens beäugen. Am Donnerstag entscheidet zudem die Bank of England über die Zinsen in Grossbritannien. Zuletzt hatte die britische Notenbank angesichts der hartnäckigen Inflation auf eine weitere Zinssenkung verzichtet und den Schlüsselzins bei 4,75 Prozent belassen.
Opec+ im Blick
Der Markt wird ebenfalls das für Montag angesetzte Treffen der OPEC+ genau beobachten. Die Produzentengruppe strebt eigentlich einen schrittweisen Abbau der preisstützenden Förderkürzungen an, hat diese Massnahmen jedoch bislang hinausgezögert, da die weltweite Nachfrage, insbesondere aus China, schwächer ausfiel als erwartet.
«Die OPEC wird wahrscheinlich der Forderung der USA nachkommen und ihre Produktion steigern, um Trumps Zorn zu vermeiden. Und sie könnte eine schrittweise Rücknahme der freiwilligen Kürzungen ankündigen, wenn nicht ab April, dann ab der zweiten Jahreshälfte», sagt PVM-Analyst Tamas Varga.
(cash/AWP/Reuters)
1 Kommentar
Da werden die Ergebnisse 2024 eine grosse Rolle spielen.