Von der Beruhigung, die sich im Frühjahr am Markt für Wohneigentum abgezeichnet hatte, sei nichts mehr zu spüren, heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten «SWX IAZI Private Real Estate Price Index». Die effektiv am Markt bezahlten Transaktionspreise stiegen von Anfang April bis Ende Juni zum Vorquartal um 1,1 Prozent. Damit hätten die Eigenheimwerte über die vergangenen zwölf Monate eine stattliche Zunahme von 4,5 Prozent verzeichnet.

Dabei seien Einfamilienhäuser (+1,2 Prozent) im abgelaufenen Quartal im Gleichschritt mit denen der Eigentumswohnungen (+1,1 Prozent) teurer geworden. Regional wurden die stärksten Wertsteigerungen erneut in der Zentralschweiz sowie in den alpinen Tourismusregionen registriert.

Zinssenkungen stützen Eigenheimmarkt

Momentan deute im Eigenheimmarkt - abgesehen von der bereits sehr hohen preislichen Eintrittsschwelle - nichts auf eine Abkehr vom Wachstumskurs hin, schreibt die Immobilienberatungsfirma weiter. Der hohe Preisdruck gehe auf die stetige Verknappung des Angebots zurück. Eine Trendwende sei nicht absehbar.

Durch die jüngste Senkung der Leitzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) seien Geldmarkt-Hypotheken im Juni günstiger geworden. Auch die Kosten von Festhypotheken sind wieder deutlich gesunken.

Stagnation bei Renditeliegenschaften bald vorbei

Derweil habe der Markt für Renditeliegenschaften nun das zweite Quartal in Folge stagniert. Im zweiten Quartal bewegten sich die Werte (+0,2 Prozent) praktisch nicht, wie der «SWX IAZI Investment Real Estate Price Index» zeigt. Über die vergangenen zwölf Monate sei die Wachstumsrate des Preisindex mit +1,8 Prozent noch leicht positiv.

Dieser Index misst die Preisentwicklung von Mehrfamilienhäusern und gemischt genutzten Anlageimmobilien auf Basis der tatsächlichen von mit Fremdkapital finanzierten Handänderungen zu Marktkonditionen.

Angesichts der robusten wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung ist ein Ende dieser Phase absehbar. Dafür sprechen der hohe Arbeitskräftebedarf, die Nettozuwanderung und die hohe Flächennachfrage vor allem für Wohnnutzung, aber auch für Büro- oder Gewerbeobjekte. Dies zeige sich in einer steigenden Tendenz der Neumieten.

Die Rückkehr zu (tiefen) positiven Zinsen habe Immobilien als Anlageklasse etwas verdrängt, dennoch seien Renditeliegenschaften aufgrund der erfreulichen Aussichten auf der Ertragsseite interessant für Anleger. Dies werde sich über kurz oder lang auch wieder in steigenden Preisen äussern.

(AWP)