30. Nov (Reuters) - In den USA sind die Umsätze der Händler im wichtigen «Black Friday»-Vorweihnachtsgeschäft gestiegen. Dem Zahlungsdienstleister Mastercard zufolge gaben die Amerikaner am Freitag - ohne Autokäufe - 3,4 Prozent mehr aus als im Vorjahr. Den Schätzungen vom Samstag zufolge gab es in stationären Geschäften aber nur ein Plus von 0,7 Prozent. Andere Daten-Anbieter wie Facteus gingen von einem noch geringeren Zuwachs aus. Früheren Mastercard-Schätzungen zufolge dürften die Ausgaben online und stationär zusammengenommen vom 1. November bis zum 24. Dezember um 3,2 Prozent steigen.

Vor dem Black Friday hätten viele Kunden Geschäfte besucht, um zu stöbern und zu sehen, welche Waren zu welchen Preisen verfügbar sind, sagte Michelle Meyer vom Mastercard Economics Institute. «Sie haben gewartet. Aber als der 'Black Friday' begann, gab es diese grosse Konzentration von Ausgaben, die online getätigt wurden, da man dort als Verbraucher die grösste Macht und Auswahl hat.» Preise für beliebte Weihnachts-Einkäufe wie Haushaltsgeräte, Kleidung, Sportartikel und Schmuck seien entweder gesunken oder nur geringfügig gestiegen.

Laut Facteus stieg der Umsatz bei Online-Verkäufen um 11,1 Prozent, während die Verkäufe in den Geschäften um 5,4 Prozent zurückgingen. Unter Einrechnung der Inflation ist das ein Plus im Online-Geschäft von 8,5 Prozent und ein Minus von 8,0 Prozent im Ladengeschäft.

Von den starken Online-Einkäufen könnten grosse Anbieter wie Amazon und auch Walmart besonders profitiert haben. Walmart hat in den USA 4700 Filialen und für die Weihnachtssaison stark in die Lieferung von Käufen nach Hause investiert. E-Commerce-Einzelhändler wie Shein, Temu und TikTok Shop verbuchten Facteus zufolge ebenfalls ein starkes Umsatz-Wachstum in den sieben Tagen bis Freitag.

Eine Erhebung von Adobe zufolge gaben die Amerikaner am Freitag rund 10,8 Milliarden Dollar online aus, 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Zu den meistverkauften Waren gehörten Make-up, Haut- und Haarpflegeprodukte sowie Bluetooth-Lautsprecher und Espressomaschinen, so Adobe Analytics. Adobe verfolgt Geräte, die seine Software nutzen. Dabei geht es um etwa eine Billion Besuche auf Webseiten des US-Einzelhandels.

Das Softwareunternehmen Salesforce teilte mit, die Online-Verkäufe in den USA seien am Freitag zum Vorjahr um sieben Prozent auf 17,5 Milliarden Dollar gestiegen. Gefragt gewesen seien vor allem Haushaltsgeräte und Möbel. Salesforce analysiert die Aktivitäten von mehr als 1,5 Milliarden Käufern weltweit.

(Reuters)