Die Nachwehen der Corona-Pandemie hat der Pharmakonzern mit dem ersten Quartal 2024 hinter sich gelassen. Allerdings ist die Umsatzerosion durch Nachahmer-Mittel nicht vorbei und dürfte sich auch weiterhin bemerkbar machen - wenn auch nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Der AWP-Konsens geht von einem Umsatz von 29,4 Milliarden Franken aus, nach 29,8 Milliarden Franken in der Vorjahresperiode.

Belastend für den in Franken rapportierenden Weltkonzern ist allerdings der zuletzt wieder etwas erstarkte Franken. Nachdem er zum Jahreswechsel und - beginn noch zur Schwäche geneigt hatte, war die Schweizer Währung zuletzt wieder verstärkt gesucht.

Mit Blick auf die Geschäfte dürfte das Pharmageschäft nach Ansicht von Analysten erneut durch die bewährten Blockbuster wie Ocrevus (MS), Hemlibra (Bluterkrankheit) und auch dem neuen Hoffnungsträger Vabysmo (Augen) gestützt worden sein.

Im April hatte Roche die ursprüngliche Prognose für das laufende Jahr bestätigt. So erwartet der Konzern zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Derweil dürften die Einbussen durch Nachahmerprodukte nicht mehr so stark belasten wie in der Vergangenheit. Hier bestätigt der Konzern frühere Angaben, wonach Nachahmer 2024 etwa 1,6 Milliarden an Umsatz kosten dürften.

Pipeline-Updates mit mehr Licht als Schatten

Was Pipeline-Updates betrifft, schaut der Pharmakonzern auf ein reges Quartal zurück. So hat der Kandidat gegen Fettleibigkeit etwa die gesteckten Studien-Ziele erreicht. Allerdings handelt es sich dabei um noch sehr frühe klinische Daten.

Auch die Studiendaten für das Krebsmittel Columvi oder für das Medikament Evrysdi zur Behandlung von Kindern mit spinaler Muskelatrophie (SMA) wurden generell als positiv gewertet. Eine Forschungsschlappe erlitt Roche dagegen mit dem neuartigen Krebsmittel Tiragolumab in einer Kombinations-Studie.

Auch von den Zulassungsbehörden kamen gute Nachrichten. Während das Brustkrebsmedikament Inavolisib in den USA den Status einer "Breakthrough Therapy" erhielt, wurde ein Test zur Erkennung des humanen Papillomavirus (HPV) zugelassen. Auch dem Medikament Piasky (Crovalimab) zur Behandlung der erblich bedingten Bluterkrankung paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) erteilte die Behörde grünes Licht.

Über eine Lizenzvereinbarung mit dem US-Unternehmen Ascidian Therapeutics haben sich die Basler eine neuartige RNA-Technologie ins Haus geholt und damit die Bemühungen auf diesem Gebiet ausgeweitet.

Die Roche-Bons haben seit Jahresbeginn um rund 14 Prozent zugelegt und liegen damit im SMI im oberen Drittel. Im Vorjahr hatten sie noch rund 16 Prozent eingebüsst.

Kursentwicklung der Roche-Bons.

(AWP/cash)