Nach einer verhaltenen ersten Jahreshälfte war der Hörgerätehersteller aus Stäfa zwar gezwungen, seine diesjährigen EBITA-Ziele nach unten anzupassen. Die Anleger sind jedoch erleichtert, dass die Zahlen nicht noch schlechter ausgefallen sind. Um 09.30 Uhr gewinnen Sonova 6,9 Prozent auf 249,80. Franken, das Tageshoch lag sogar bei deutlich über 250 Franken. Dem steht ein gehaltener Gesamtmarkt (SMI) gegenüber.

Gemäss Analystenkommentaren hat Sonova die - allerdings tiefen - Umsatzerwartungen in der ersten Jahreshälfte 2023/24 trotz starkem Franken erfüllt. Das Wachstum in Lokalwährungen fiel insgesamt gar etwas höher aus als geschätzt, dies insbesondere im wichtigen Geschäft mit Hörgeräten.

Bei den Anlegern kommen die Resultate daher - trotz der EBITA-Guidance-Senkung - gut an. Da Marktbeobachter sowieso mit einem Resultat am «unteren Ende der Spanne» gerechnet hatten, wie Bernstein schreibt, dürfte die Senkung nicht so stark ins Gewicht fallen.

Ausserdem hätten die Demant-Zahlen ja bereits Marktanteilsgewinne zu Lasten von Sonova angedeutet. Entsprechend ist man in Börsenkreisen auch froh, dass sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet haben.

Des Weiteren, so ein Börsianer, dürften nun auch Leerverkäufer, die auf fallende Kurse gesetzt hatten, auf dem falschen Fuss erwischt worden sein. Sie reagierten nun gezwungenermassen mit Deckungskäufen, heisst es im Handel.

Leichte Anpassungen nach unten

Analyst Robert Davies bei Morgan Stanley sieht nun mit Blick nach vorne nur einen geringfügigen Bedarf für Abwärtsanpassungen bei den Markterwartungen. Dennoch bleibt er - wie auch Kollege Daniel Buchta von der ZKB - zurückhaltend für die Aktien des Hörgeräteherstellers. Buchta warnt, dass es abzuwarten bleibe, ob Sonova wirklich das versprochene bessere Momentum umsetzen könne.

Genau auf dieses scheinen die Anleger, die am Berichtstag bei den Sonova-Papieren zugreifen, aber zu setzen. «In Anbetracht der Ergebnisse des ersten Halbjahres deutet die Prognose auf eine deutliche Beschleunigung im zweiten Halbjahr hin», heisst es dazu passend auch im Kommentar von J.P.Morgan.

(AWP)