Der Konzerngewinn vor Steuern sank 2023 um 27 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro, wie die LBBW am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Ohne diesen Sondereffekt sei der Vorsteuergewinn um mehr als die Hälfte gestiegen - beflügelt durch die hohen Zinsen und durch ein kräftiges Kundengeschäft. Im Ergebnis 2022 waren noch positive Sondereffekte von 972 Millionen Euro durch die Konsolidierung der Berliner Immobilienbank enthalten. Die LBBW hatte den gewerblichen Immobilienfinanzierer 2022 übernommen.

«Wir sind operativ leistungsstark und strategisch auf Kurs», erklärte LBBW-Chef Rainer Neske. Trotz der schwachen Konjunktur wachse die LBBW im Kundengeschäft, steuere die Kosten eng und habe die Risiken im Griff. «Strategisch sind wir gut aufgestellt, um auch in einem herausfordernden Umfeld neues Wachstum zu erreichen und gleichzeitig die Resilienz der Bank weiter zu stärken,» führte er aus. Für das laufende Jahr rechnet die LBBW mit einem anspruchsvollen Umfeld geprägt durch anhaltende geopolitische Spannungen und eine schwache Konjunktur. Auch sei mit nachlassendem Rückenwind seitens der Zinsentwicklung zu rechnen. Die LBBW erwarte aber auch 2024 einen Vorsteuergewinn von mehr als einer Milliarde Euro.

2023 habe sich das operative Geschäft in allen grossen Geschäftsfeldern erfreulich entwickelt, erklärte die LBBW. Das Firmenkundengeschäft habe seinen Vorsteuergewinn um rund ein Drittel auf 678 Millionen Euro ausgebaut und den grössten Beitrag zum Konzernergebnis geliefert. Die Stuttgarter Landesbank trotzte zudem der Immobilienflaute. Der Bereich Immobilien/Projektfinanzierungen baute seinen Gewinn auf 361 Millionen Euro von 328 Millionen Euro im Jahr zuvor aus. Dabei habe sich auch die Übernahme der Berlin Hyp positiv ausgezahlt. Im Kapitalmarktgeschäft erzielte die LBBW einen Vorsteuergewinn von 230 Millionen Euro verglichen mit 183 Millionen Euro 2022. Der Bereich Privatkunden/Sparkassen erzielte einen Gewinnsprung auf 267 Millionen Euro nach 104 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Insgesamt baute die LBBW im vergangenen Jahr ihr Zinsergebnis um 23 Prozent auf 2,83 Milliarden Euro aus. Das Provisionsergebnis ging dagegen um sechs Prozent auf 589 Millionen Euro zurück. Die operativen Erträge nahmen auf vergleichbarer Basis - die Sondereffekte aus der Berlin Hyp herausgerechnet - angeschoben durch die Zinswende um 22 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro zu. Die Risikovorsorge stieg auf 254 Millionen Euro von zuvor 239 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 996 Millionen Euro - ein Rückgang von 34 Prozent verglichen mit 2022.

(Reuters)