Mit einem Minus von 7 Prozent schneidet die Aktie der UBS seit Jahresbeginn deutlich besser als jene der beiden wichtigsten Rivalen Julius Bär (-26 Prozent) und Credit Suisse (-47 Prozent) ab. Und das nicht ohne Grund, wie das Ergebnis für das zurückliegende dritte Quartal zeigt.

Der Vorsteuergewinn fällt mit 2,32 Milliarden Dollar zwar um 19 Prozent tiefer als im dritten Quartal letzten Jahres aus. Allerdings werden die bei 1,93 Milliarden Dollar liegenden Analystenschätzungen klar übertroffen.

Auch in Sachen Qualität weiss das Ergebnis zu gefallen, liegt der Gewinnbeitrag aus dem Global Wealth Management mit 1,45 Milliarden Dollar doch weit über den erwarteten 1,16 Milliarden Dollar zurück. Die Differenz zwischen dem effektiv erzielten Vorsteuergewinn und den durchschnittlichen Analystenschätzungen lässt sich jedoch auch mit dem starken Abschneiden im Investment Banking erklären. Gerade in diesem Geschäftszweig unterliegt die Gewinnentwicklung bekanntlich starken Schwankungen.

Für Gesprächsstoff sorgt der milliardenschwere Zufluss neuer Kundengelder. Im Global Wealth Management fliessen der grössten Schweizer Bank im dritten Quartal unter dem Strich 17 Milliarden Dollar zu, im Asset Management sogar knapp 18 Milliarden Dollar. Für Analysten steht fest, dass die Grossbank anderen Rivalen Marktanteile streitig machen konnte.

Analysten loben die Zahlen

Die UBS-Aktie nimmt im Lauf des Morgens Fahrt auf. Nach einem Vorstoss bis auf etwas mehr als 16 Franken gewinnt sie zur Stunde noch 5 Prozent auf 15,90 Franken.

Wie Goldman Sachs schreibt, liegt der Vorsteuergewinn dank erfreulichen Erträgen und einer guten Kostenkontrolle um 16 Prozent über den Erwartungen. Der US-Investmentbank zufolge kann sich insbesondere die Geschäftsentwicklung im wichtigen Global Wealth Management sehen lassen. Das Anlageurteil für die UBS-Aktie bleibt daher "Buy" mit einem 12-Monats-Kursziel von 24 Franken.

Bei der Zürcher Kantonalbank zeigt man sich vom starkem Rückgang bei den Erträgen nicht sonderlich überrascht. Positive Aspekte gewinnt die Bank insbesondere dem milliardenschweren Zufluss neuer Kundengelder ab. Die Aktie wird wie bis anhin aber nur mit "Marktgewichten" eingestuft.

Auch im Kommentar von Morgan Stanley dreht sich alles um den starken Nettoneugeldzufluss. Aufs Jahr hochgerechnet habe dieser im Global Wealth Management bei 6,2 Prozent, in Asien sogar bei mehr als 25 Prozent gelegen, was beeindruckend sei. Auch sonst gewinnt die US-Investmentbank dem vorliegenden Ergebnis vorwiegend positive Aspekte ab. Sie stuft die Aktie mit "Equal-weight" und einem Kursziel von 18,50 Franken ein.

Für die Bank Vontobel steht hingegen die Kostenentwicklung im Vordergrund. Der Zürcher Bank zufolge sind die Kosten "unerwartet niedrig" ausgefallen. Dadurch sei es der UBS zum neunten Mal in Folge möglich gewesen, einen Quartalsgewinn von mindestens 2 Milliarden Dollar zu erzielen. Für Vontobel ist die Aktie weiterhin ein Kauf bis 20,50 Franken.