"Im Moment ist die Inflation auch bei uns zu hoch und wir tun alles, um sie wieder in den Bereich der Preisstabilität zu bringen", erklärte der Chef der Notenbank, Thomas Jordan, in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Zeitung "SonntagsBlick". Preisstabilität definiere die SNB als eine Inflation von weniger als zwei Prozent. Im Februar hatten sich die Konsumentenpreise in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,4 Prozent erhöht.

Gemessen an den mehr als acht Prozent in der Euro-Zone und den über sechs Prozent in den USA ist die Inflation in der Schweiz allerdings immer noch vergleichsweise moderat. Die Preise ziehen nun allerdings seit gut einem Jahr stärker an als von der SNB angepeilt.

Die nächste Zinsentscheidung der Notenbank wird am 23. März erwartet. Jordan hatte kürzlich weitere Zinserhöhungen nicht ausgeschlossen. Die Ökonomen der UBS erwarten eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten, gefolgt von 25 Basispunkten an der SNB-Sitzung im Juni. Die Ökonomen der Credit Suisse erwarten gar eine Zinserhöhung von 75 Basispunkten, gefolgt von 50 Basispunkten im Juni.

"Bei stabilen Preisen funktioniert die Wirtschaft am besten", sagte Jordan nun in seinen letzten öffentlichen Äusserungen vor dem Zinsentscheid zum "SonntagsBlick". Preisstabilität sei auch sehr wichtig für den sozialen Zusammenhalt. Gerade Haushalte mit tieferem Einkommen oder Personen, die eine fixe Rente bezögen, seien steigenden Preisen besonders ausgeliefert. "Der grösste Beitrag der SNB für die Gesellschaft ist eine gute Geldpolitik, denn stabile Preise helfen allen."

(Reuters)