Die Jahresteuerung (CPI) in der Schweiz ist im Mai unverändert geblieben. Die Inflation betrug im Berichtsmonat wie bereits im April bei 1,4 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Während Inlandgüter 2,0 Prozent mehr kosteten, waren im Importgüter im Durchschnitt 0,6 Prozent billiger als im Mai 2023.

Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise hingegen etwas angestiegen. Die Teuerung stieg im Mai um 0,3 Prozent auf 107,7 Punkte.

"Der Schweizer Verbraucherpreisindex (CPI) entspricht dem Konsens, liegt aber leicht unter den Prognosen der SNB, einschließlich einer schwächeren Kerninflation von 1,2 Prozent als erwartet", schreibt Frederik Ducrozet, Leiter des markoökonomischen Research bei Pictet Wealth Management in Genf, auf X (vormals Twitter). Er sieht nach wie vor gute Argumente dafür, dass die SNB am 20. Juni nach dem Vorbild der EZB die Zinsen senken werde.

Gleicher Meinung ist Karsten Junius, Chefökonom der Bank J. Safra Sarasin. "Die Schweizer Inflation im Mai bleibt niedrig genug, damit die SNB im Juni erneut senken kann", schreibt Junius auf X. Am wichtigsten sei, dass der Verbraucherpreisindex (CPI) ohne Mieten auf 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr falle. Die Mieten seien dagegen nur um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, was weniger sei als im November. 

Der Rückgang des Preisdrucks halte an, schreibt die Bloomberg-Ökonomin Maeva Cousin. Eine SNB- Zinssenkung im Juni sei deshalb möglich, obwohl die Nähe zum natürlichen Zinssatz und eine schwächere Währung bedeuteten, dass die SNB bei ihrer nächsten Sitzung möglicherweise dennoch vorsichtiger vorgehen und eine Pause einlegen könnte. Die Mai-Kerninflation überraschte negativ und blieb unverändert bei 1,2 Prozent, entgegen den Erwartungen eines geringen Anstiegs, so Ökonomin weiter.

 

 

 

Daniel Hügli
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