Der Leitindex SMI knüpfte an die gute Entwicklung der beiden Vorwochen an und rückte im Verlauf des Tages mit der Unterstützung der Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé klar über die Marke von 12'000 Punkte vor. In den letzten Tagen hätten sich die Sorgen der Investoren vor einem weltweiten Zollkrieg spürbar abgeschwächt, hiess es im Handel. Zudem sei US-Präsident Donald Trump nach Ostern von seiner verbalen Attacke gegen den US-Notenbankchef Jerome Powell zurückgerudert und auch in anderen Bereichen habe er versöhnlichere Töne angeschlagen, hiess es.

Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibe aber angespannt und könne mit jedem «Tweet» von Trump wieder kippen, warnten Marktbeobachter. Insbesondere die Auseinandersetzung mit China berge Risiken, auch wenn ein faktisches Handels-Embargo weder für die eine noch die andere Seite langfristig tragbar sei. Während Handelsstreitigkeiten etwas in den Hintergrund treten, richtet sich das Interesse auf die Quartalsbilanzen der Firmen und vor allem auf deren Prognosen. In der Schweiz blieb es diesbezüglich am Zürcher «Sechseläuten»-Montag noch ruhig, bereits am Dienstag werden aber mit Novartis, Clariant oder Logitech wichtige Börsenplayer über die Geschäftsentwicklung berichten. Zudem werden im Wochenverlauf aus den USA mit dem PCE-Index und den Arbeitsmarktzahlen auch wichtige Konjunkturdaten erwartet.

Am Montag kletterte der SMI nach Startschwierigkeiten um deutliche 0,72 Prozent auf 12'028,25 Punkte vor. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,62 Prozent auf 1946,54 Zähler und der breite SPI um 0,74 Prozent auf 16'330,44 Stellen. Im SLI standen sich am Ende 24 Gewinner und 5 Verlierer gegenüber. Zurich Insurance schlossen den Handel unverändert ab.

An der Spitze der Blue Chips lagen während des gesamten Tages die Papiere von Sandoz (+3,1 Prozent). Der Generikahersteller legt wie die Grossbank UBS (+0,7 Prozent) oder der Dentalimplantatspezialist Straumann (+1,1 Prozent) am Mittwoch den Quartalsbericht vor.

Zugekauft wurden auch andere Zykliker: So rückten die Titel des Lifescience-Konzerns Lonza um 1,2 Prozent, jene des Sanitärtechnikers Geberit um 1,1 Prozent oder des Personaldienstleisters Adecco um 0,7 Prozent vor. Aus dem Finanzsektor waren nebst UBS auch noch Swiss Life (+1,1 Prozent) und Julius Bär (+0,7 Prozent) auf dem Vormarsch.

Getragen wurde das Plus im SMI aber in erster Linie durch die Schwergewichte Roche (GS: +1,2 Prozent), Nestlé (+1,2 Prozent) und Novartis (+0,9 Prozent). Dabei schüttelte Roche die anfänglich durch kritische Analystenstimmen ausgelöste Schwäche rasch ab und Novartis fanden im Vorfeld der Zahlenpublikation guten Zuspruch.

Die wenigen Verlierer wurden vom Warenprüfkonzern SGS (-0,9 Prozent) und dem Vermögensverwalter Partners Group (-0,6 Prozent) angeführt. Nur unwesentlich tiefer schlossen etwa der Aromen- und Riechstoffspezialist Givauden oder der Schokoladenkonzern Lindt & Sprüngli, während Swiss Re die durch eine Kurszielsenkung verursachten anfänglichen Verluste wegwischten.

Swatch reagierten derweil kaum auf Presseberichte, wonach Aktionär Steven Wood seine Beteiligung weiter ausbauen will. Er strebt auch einen Sitz im Verwaltungsrat des Uhrenkonzerns an, um «frische Perspektiven» in das Aufsichtsgremium zu bringen. Bei Swatch stellt man sich aber gegen seine Wahl, was diese unwahrscheinlich macht.

Im SMIM fielen Belimo (+3,7 Prozent) mit Kursgewinnen auf. Kepler Cheuvreux hatte nach den jüngst veröffentlichten und unerwartet guten Zahlen das Rating für Belimo auf «Buy» von «Hold» erhöht.

Darüber hinaus fuhren auf den hinteren Rängen Papiere wie jene der Biotechfirma Kuros (+7,5 Prozent), des Automobilzulieferers Adval Tech (+6,3 Prozent) oder des Techtitels U-blox (+4,5 Prozent) mit einer Kurszielerhöhung grössere Gewinne ein. Dagegen verloren StarragTornos (-7,0 Prozent), Züblin (-5,5 Prozent) oder GAM (-4,3 Prozent) an der Börse ohne relevante News deutlicher an Wert.

(AWP)