Zuversichtlich stimme die Anleger derzeit der gute Start in die US-Berichtssaison, hiess es am Markt. Dagegen würden immer wieder aufkeimende Konjunktursorgen und die anhaltenden geopolitischen Risiken vorübergehend in den Hintergrund gedrängt. Unter anderen wussten Ende letzter Woche einige US-Finanzinstitute mit Zahlen zu überzeugen. Das löse auch in Europa Gewinnfantasien aus, hiess es.
An der Wall Street waren der Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 zuletzt auf Bestmarken geklettert, aAm heutigen Feiertag (Columbus Day) fehlten nun aber weitere Impulse. In New York wird zwar mit Aktien gehandelt, die US-Bondmärkte bleiben dagegen geschlossen. Die Märkte dürften ab morgen Dienstag wieder an Fahrt aufnehmen. In der laufenden Woche werden weitere Firmen über das abgelaufene Quartal berichten, so auch die Schweizer Blue-Chip-Unternehmen ABB, Nestlé oder Schindler. Zudem dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Zinsen ein weiteres Mal senken.
Wenige Verlierer an diesem Montag
An der Schweizer Börse legte der SMI am Berichtstag um 0,86 Prozent auf 12'259,23 Punkte zu, nachdem er kurz vor Handelsende bei 12'267 Stellen noch auf ein Tageshoch geklettert war. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewann 1,00 Prozent auf 2008,85 Punkte und der breite SPI 0,79 Prozent auf 16'339,58 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 26 Gewinner und vier Verlierer gegenüber.
Gut gefragt waren am Berichtstag u.a. die Titel von VAT, Lonza (beide +3,0 Prozent) und Logitech (+2,6 Prozent). Einen Sprung nach oben vollzogen auch die Papiere der UBS (+2,1 Prozent). Händler verwiesen nach den guten Zahlen der US-Konkurrenz auf Ergebnishoffnungen. Die UBS berichtet Ende Oktober über das dritte Quartal, in den USA folgen bereits am morgigen Dienstag weitere Schwergewichte aus dem Bankensektor (Goldman Sachs, Bank of America, Citigroup) mit Zahlen.
Swiss Re rückten um weitere 1,5 Prozent vor. Damit machten die Papiere den Rückfall von Anfang Oktober, als Sorgen zu allfällig grossen Belastungen aus den Hurrikan-Katastrophen in den USA belastet hatten, definitiv vergessen. Die zuletzt durch Hurrikan «Milton» in Florida verursachten Schäden sind weniger umfangreich ausgefallen als befürchtet.
Gesucht wurden am Montag auch die Aktien von Givaudan (+1,7 Prozent). Die Titel des Aromen- und Riechstoffkonzerns setzten somit den seit der Zahlenvorlage anhaltenden Aufwärtstrend fort. Neben den Zahlen lockten laut Händlern auch positive Analystenkommentare Käufer an. ABB (+1,4 Prozent), Schindler (PS: +0,7 Prozent) und Nestlé (+0,4 Prozent) legen - neben den bereits erwähnten VAT - am Donnerstag Zahlen vor.
Zu den wenigen Verlierern im SLI zählten die Luxusgütertitel Swatch (I: -2,5 Prozent) und Richemont (-0,4 Prozent). Händler erklärten dies mit nachlassenden China-Hoffnungen. Die chinesische Regierung hatte zwar weitere Massnahmen zur Stärkung der Wirtschaft in Aussicht gestellt, blieb in Sachen Umfang und Zeitplan jedoch vage.
SIG (+0,9 Prozent) und Adecco (-0,1 Prozent) verzeichneten ebenfalls Einbussen. Beim Personalvermittler belasteten Händlern zufolge enttäuschende Zahlen des Branchennachbars Michael Page.
Im breiten Markt sackten Bossard (-8,4 Prozent) nach Vorlage enttäuschender Geschäftszahlen ab. Der Verbindungstechnikspezialist hatte im dritten Quartal weniger Umsatz erzielt als von Analysten erwartet Den Rückwärtsgang legten nach Zahlen auch die Papiere des Elektrotechnikunternehmens Carlo Gavazzi (-3,9 Prozent) ein.
Dagegen setzten Kuros ihren Höhenflug fort und legten weitere 14 Prozent zu. Das Biopharmaunternehmen hatte bereits vergangenen Donnerstag vielversprechende Wachstumszahlen gemeldet. Auch Kudelski (+6,8 Prozent) zählten zu den grössten Gewinnern. Die Tochter Nagravision gab eine weitere Kooperation in den USA bekannt.
(AWP)