Der Leitindex SMI rückte dabei zurück über die Schwelle von 12'000 Punkten und gewann zum Handelsende hin beinahe noch die Marke von 12'100 Zählern. Treiber der Erholung waren nach einem euphorisch aufgenommenen Quartalsbericht die Papiere der Grossbank UBS. Straumann kletterten nach Geschäftszahlen noch vehementer in die Höhe. Derweil sendeten die aus den USA mit Spannung erwarteten Inflationsdaten weitere positive Signale hinsichtlich einer Zinswende in der weltgrössten Volkswirtschaft aus.

Derzeit klammerten sich die Märkte an geringfügig positive News, die Zinshoffnungen nährten, hielt ein Händler fest. Nachdem bereits am Dienstag die Produzentenpreise positiv aufgenommen wurden, liessen die Angaben zu den Konsumentenpreisen (CPI) die Aktienkurse - wenn auch mit etwas Verzögerung - weiter in die Höhe klettern. Die US-Teuerung ist in etwa wie von Ökonomen erwartet ausgefallen und hat sich im Juli leicht auf 2,9 Prozent abgeschwächt. Zwar sei eine grössere Überraschung ausgeblieben, doch stehe für die US-Notenbank Fed die Tür für eine Leitzinssenkung im September nach wie vor weit offen, erklärten Marktbeobachter. Nur der Anfang September auf dem Programm stehende August-Arbeitsmarktbericht könnte an dieser Ausgangslage noch rütteln.

Vorerst gehen die Börsianer mit Blick auf die September-Sitzung des Fed von einer Zinssenkung von 25, wenn nicht gar 50 Basispunkten aus. Das gab den Börsen zur Wochenmitte weiteren Auftrieb und so rückte der SMI um 1,20 Prozent auf 12'071,83 Punkte vor. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewann 1,37 Prozent auf 1954,48 und der breiter gefasste SPI 1,25 Prozent auf 16'058,55 Zähler. Zu Börsenschluss standen 27 SLI-Gewinner 3 Verlierern gegenüber.

Fast nur Tagesgewinner

Bei den Schweizer Blue Chips stand die UBS (Aktie +5,3 Prozent) mit einem Milliardengewinn im zweiten Quartal im Fokus. Die Grossbank hat klar besser abgeschnitten als erwartet. Auch die News zur CS-Integration oder der Start des geplanten Aktienrückkaufs kamen an der Börse gut an. Mit der UBS gelang es auch anderen Finanzwerten wie Julius Bär (+2,2 Prozent), Zurich Insurance (+1,4 Prozent) oder Swiss Re (+1,5 Prozent), im August verlorenes Terrain zurückzugewinnen.

Straumann (+13 Prozent) vollzogen nach Geschäftszahlen einen massiven Kurssprung. Der Dentaltechniker hatte mit den Ergebnissen die Markterwartungen übertroffen und die Ziele angehoben. Zudem soll die defizitäre Tochter DrSmile verkauft werden, was an der Börse ebenfalls Anklang fand.

Klar steigende Kurse waren auch bei Titeln wie Sandoz (+3,7 Prozent), Sonova (+1,8 Prozent) oder VAT (+1,5 Prozent) zu sehen. Demgegenüber hielten sich die Anleger bei den defensiven Schwergewichten Roche (GS: +0,6 Prozent) und Nestlé (+0,7 Prozent) etwas zurück, während Novartis (+1,1 Prozent) gut zulegten.

Zu den wenigen Verlierern zählten am Ende die Papiere des Computerzubehörherstellers Logitech (-0,03 Prozent) und des Verpackungsspezialisten SIG Group (-0,2 Prozent).

Auf den hinteren Rängen fielen die Aktien von Swiss Steel mit einem Kursplus von 5,2 Prozent auf. Der Stahlproduzent treibt den Umbau der Gruppe in einem schwierigen Marktumfeld fort und sieht sich mit dem im Rahmen einer Kapitalerhöhung eingesammelten Geld für die Zukunft gerüstet.

Gar um 15 Prozent preschten Orascom DH vor. Der Immobilienkonzern des ägyptischen Investors Sawiris hatte in der ersten Jahreshälfte deutlich mehr umgesetzt, schrieb allerdings aufgrund von Sondereffekten rote Zahlen.

Zu Anschlusskäufen kam es nach dem bereits sehr guten Wochenverlauf beim Biopharmaunternehmen Basilea (+7,4 Prozent). Hingegen wurden die Titel der Berner (-0,4 Prozent) und der St. Galler Kantonalbank (-1,5 Prozent) sowie jene des Milchverarbeiters Emmi (-2,5 Prozent) nach Zahlen zurückgenommen.

(AWP)