Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Barometer des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für das zweite Quartal hervor. Der vdp-Immobilienpreisindex erreichte 175,5 Punkte und lag damit 0,5 Prozent oberhalb des Wertes der ersten drei Monate des Jahres. Es sei zwar noch deutlich zu früh, eine Trendumkehr auszurufen, sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt: «Aber eine Entspannung der schwierigen Lage zeichnet sich ab.» Die Preise scheinen sich aus seiner Sicht mittlerweile so weit angepasst zu haben, dass die erzielbaren Renditen den Erwartungen der Investoren entsprechen.

Mit einem kurzfristigen spürbaren Anstieg der Immobilienpreise rechnet Tolckmitt gleichwohl nicht. «Wir gehen davon aus, dass die sich abzeichnende Seitwärtsbewegung noch einige Quartale anhalten wird», fügte er hinzu. Verglichen mit dem ersten Quartal entwickelten sich die Wohnimmobilienpreise in den Metropolen im Frühjahr uneinheitlich: Während sie sich in Düsseldorf (-0,5 Prozent), München (-0,4 Prozent) und Stuttgart (-0,2 Prozent) leicht verringerten, stand in Frankfurt am Main (+0,5 Prozent), Hamburg (+0,6 Prozent), Köln (+1,1 Prozent) und Berlin (+1,2 Prozent) jeweils ein Plus zu Buche.

Der vom vdp erhobene Index basiert auf der Auswertung von Immobilien-Transaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten. Er deckt laut dem Verband die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn-, Büro- und Einzelhandelsimmobilien ab. Ebenso wie der Gesamtindex verzeichnete auch das Barometer für die Wohnimmobilienpreise einen leichten Anstieg in Höhe von 0,5 Prozent zum direkten Vorquartal. «Erstmals seit dem zweiten Quartal 2022 gingen die Wohnimmobilienpreise im Quartalsvergleich nicht zurück», teilte der vdp weiter mit.

Preise für Mehrfamilienhäuser ziehen an

Dabei zogen die Preise für Mehrfamilienhäuser und die für selbst genutztes Wohneigentum zwischen dem ersten und zweiten Quartal jeweils um 0,5 Prozent an. Nahezu parallel entwickelten sich die Preise in beiden Sektoren auch auf Jahressicht, hier allerdings mit negativen Vorzeichen. Während Mehrfamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent günstiger zu haben waren, belief sich der Rückgang der Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen auf 3,0 Prozent. Beide Entwicklungen trugen dazu bei, dass die Wohnimmobilienpreise vom zweiten Quartal 2023 bis zum zweiten Quartal 2024 insgesamt um 2,9 Prozent gesunken sind.

Der Gewerbeimmobilienmarkt war auch im Frühjahr stärker vom Abschwung betroffen als der Wohnimmobilienbereich. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2023 gaben die Preise in dem Segment um 7,4 Prozent nach. Der Rückgang bei den Büroimmobilienpreisen war dabei mit 7,9 Prozent ausgeprägter als die Preiskorrektur bei Einzelhandelsimmobilien ( minus 5,9 Prozent). Auf Quartalssicht gab es jedoch auch bei Gewerbeimmobilien einen leichten Preisanstieg, und zwar um 0,4 Prozent. 

(Reuters)