Die Aktie des Bauchemieherstellers Sika ist in den letzten Tagen zwar etwas vom Rekordhoch von Mitte Oktober bei 239,40 Franken zurückgefallen. Grund sich zu beklagen, haben die Aktionäre dennoch nicht. Schliesslich kommt Sika mit einem Kursplus von 27 Prozent seit Jahresbeginn die Bronzemedaille unter den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) zu. Nur Lonza und Givaudan schneiden noch besser ab.
Wie das Ergebnis für die ersten neun Monate zeigt, wird der Bauchemiehersteller dieser Favoritenrolle durchaus gerecht. Allen Unkenrufen zum Trotz findet er im zurückliegenden dritten Quartal auf den Wachstumspfad zurück, wie sich das für ein gefeiertes Wachstumsunternehmen eben gehört. Die eigentliche Überraschung – so ist man sich in Expertenkreisen einig – ist aber die geradezu beeindruckende Gewinnentwicklung. Folglich müssen viele Analysten ihre Schätzungen wohl oder übel unter positiven Vorzeichen überarbeiten.
Mittelfristziele scheinen wieder glaubwürdig
Das verhilft der Sika-Aktie zu einem Kurssprung von 3,5 Prozent auf 236,30 Franken. Damit kommt sie der bisherigen Bestmarke bereits ziemlich nahe.
Für Jefferies hat Sika auch im dritten Quartal abgeliefert. Obwohl die Erwartungen im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung noch nach oben revidiert worden seien, liege insbesondere der operative Gewinn weit darüber. Dadurch nehme der Glaube an die Erreichbarkeit der ambitionierten Mittelfristziele zu, so die US-Investmentbank weiter. Auch von den zukunftsgerichteten Aussagen schliesst sie auf steigende Gewinnerwartungen und hält deshalb sowohl an der Kaufempfehlung als auch am Kursziel von 266,50 Franken für die Aktie fest.
Die Zürcher Kantonalbank zeigt hingegen Gefallen an den kostenseitigen Fortschritten. Neben Sparmassnahmen haben ihres Erachtens auch Effizienzverbesserungen massgeblich zur besser als erwartet ausgefallenen Gewinnentwicklung beigetragen. Die Aussagen fürs Schlussquartal bezeichnet die Zürcher Bank als eher vorsichtig. Angesichts der hohen Bewertung stuft sie die Aktie nur mit "Marktgewichten" ein.
Wie die Bank Vontobel ergänzt, steht der Umsatz für das dritte Quartal beinahe wieder dort von vor einem Jahr, wäre da nicht der starke Franken. Auch diese Zürcher Bank begrüsst die kostenseitigen Fortschritte. Ein beachtlicher Teil der Einsparungen seien von Dauer, so ist sie sich sicher. Die Sika-Aktie wird bei der Bank Vontobel mit einem Kursziel von 265 Franken zum Kauf angepriesen.
Auch aus dem angelsächsischen Raum treffen vorwiegend wohlwollende Reaktionen ein. Während die Citigroup ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 250 Franken bestätigt, stuft Morgan Stanley die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 274 Franken ein.