Sika dürfte gemäss Analysten im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 5,77 Milliarden Franken erzielt haben, nach 5,34 Milliarden Franken in der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis wird sich voraussichtlich von 881 Millionen auf 1,07 Milliarden Franken verbessert haben. Unter dem Strich erwarten die Experten einen Konzerngewinn von 565 Millionen Franken. Im ersten Halbjahr 2023 hatte der Konzerngewinn 412 Millionen Franken betragen.
Die Analysten sind sich somit einig, dass Sika im ersten Halbjahr 2024 solide Ergebnisse erzielt haben dürfte. Der Umsatz werde durch Akquisitionseffekte, insbesondere durch die Übernahme der MBCC Group, positiv beeinflusst, während das organische Wachstum eher gering ausfallen dürfte. Demgegenüber erwarten die Experten eine Verbesserung der Profitabilität, unterstützt durch tiefere Inputkosten und Effizienzsteigerungen, was zu einer höheren Marge auf Stufe EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) führen sollte.
Während in der Region EMEA, insbesondere in Südeuropa, Afrika und dem Mittleren Osten, mit einem leichten Wachstum gerechnet wird, wird die Region Asien/Pazifik durch das Projektgeschäft in China negativ beeinflusst. Die Marktregion Amerika zeigte sich wohl stabil, gestützt durch Infrastrukturprojekte in den USA. Insgesamt bleiben die Analysten für die langfristigen Wachstumsaussichten von Sika zuversichtlich und erwarten eine Bestätigung der Jahresziele für 2024.
Für 2024 ging Sika mit Präsentation der Erstquartalszahlen weiterhin von einer Erholung der Baumärkte aus. Entsprechend wurden die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt: Angepeilt werden eine Umsatzsteigerung in Lokalwährungen von sechs bis neun Prozent sowie eine überproportionale Steigerung des Betriebsgewinns.
Aktie mit 14 Prozent Aufwärtspotenzial
Die Aktien von Sika gehören seit Jahresbeginn zu den deutlichen Verlierern unter den Blue Chips. Während der Gesamtmarkt (SMI) ein Plus von rund neun Prozent verzeichnet hat, haben die Sika-Aktien etwa sechs Prozent nachgegeben. Letztes Jahr legten die Papiere allerdings um knapp einen Viertel ihres Werts zu. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten sehen ein durchschnittliches Kursziel von 298,14 Franken, wobei die Sika-Aktie derzeit bei 261 Franken notiert. Daraus ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 14 Prozent. 16 Experten sprechen eine Kaufempfehlung aus, sechs Stufen den Titel mit «Halten» ein. Es gibt keine Verkaufsempfehlung.
Bei Sika ist Thierry Vanlancker seit 2024 Präsident des Verwaltungsrates. Der Niederländer, der zuvor bei AkzoNobel als CEO tätig war, will den Generationenwechsel im Gremium vorantreiben. Die Akquisitionsstrategie soll derweil weitergehen. Zur Sika-DNA gehören seit eh und je Akquisitionen, daran soll sich auch unter Vanlancker nach den beiden Grossübernahmen Parex und MBCC nichts ändern. Dabei hat er drei Hauptthemen für sein Präsidium definiert, wie er im Juni sagte. Nebst dem Generationenwechsel sind dies Nachhaltigkeit und die derzeitigen makroökonomischen Bedingungen.
(cash/AWP)