Die SIG-Aktien fallen am Dienstagmorgen nach Börseneröffnung bei hohen Volumen um 9,9 Prozent auf 18,66 Franken zurück. Der Gesamtmarkt (SPI) liegt 0,22 Prozent im Plus.

Eigentlich übertraf der Verpackungsmaschinenhersteller dank eines erfreulichen Schlussquartals mit dem letztjährigen Ergebnis die Gewinnerwartungen der Analysten. Auch bei der Dividende sowie beim Ausblick blieben grössere negative Überraschungen aus.

Sorgen bereitet aber eine Zwist im Verwaltungsrat. Das Gremium spricht sich wegen eines Streits rund um Zahlungen nach einem Verkauf gegen die Wiederwahl des amtierenden Verwaltungsrats Laurens Last aus. Last gehört dem Gremium seit April 2022 an. Er ist ausserdem mit einem Anteil von gut 10 Prozent der grösste Aktionär des Unternehmens.

Diese News bringe beträchtliche Unsicherheit, meinen Börsianer. Kritisiert wird dabei auch die Kommunikationspolitik des Unternehmens, welches den Streit im Communiqué zu den Jahreszahlen erst auf Seite 10 erwähnte: «Die Investoren hätten gern mehr Informationen», bringt es ein Marktteilnehmer auf den Punkt.

Gemäss manchen Analysten verzeichnete SIG jedoch auch abgesehen davon insgesamt ein verhaltenes Geschäftsjahr mit relativ tiefem organischem Wachstum und rückläufiger Profitabilität. Insbesondere die bereinigte EBITDA-Marge lag wegen der eher unbefriedigenden Entwicklung des Bag-in-Box-Geschäfts mit 24,6 Prozent weiterhin auf niedrigem Niveau. Und rasche Besserung sei nicht in Sicht: Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ein ähnliches Marktumfeld wie im Vorjahr.

Die Aktien der SIG Group hatten in den Wochen vor der Jahresergebnisveröffentlichung kontinuierlich Boden gut gemacht. In der Spitze kosteten die Valoren mit 20,84 Franken dabei so viel wie seit November 2023 nicht mehr. Umso anfälliger seien sie nun für Gewinnmitnahmen, heisst es am Markt.

(AWP)