Die Papiere stiegen um sieben Prozent auf 8,84 Euro und lagen damit 37 Prozent über dem Tiefststand aus der vergangenen Woche. Der mögliche Verkauf eines Anteils an der indischen Siemens Ltd. an den Grossaktionär Siemens, über den laut Insidern verhandelt wird, könnte dem Energietechnik-Konzern die nötige Bilanzstärkung bringen.

Wegen der verschlechterten Bonität braucht Siemens Energy Garantien in Milliardenhöhe für künftige Grossprojekte und hat daher den Bund um Unterstützung gebeten - der wiederum ein finanzielles Engagement des ehemaligen Mutterkonzerns Siemens AG fordert. Doch der ziert sich, weitere Garantien zu geben.

Für Siemens könnte die Übernahme weiterer Anteile in Indien eine «elegante, obgleich teure Lösung» sein, schrieben die Analysten von HSBC. «Der Siemens AG gehören schon 51 Prozent an Siemens Indien, sie könnte den Grossteil des Aktienpakets von Siemens Energy kaufen und damit unter der 75-Prozent-Schwelle bleiben, um ein Pflichtangebot zu verhindern», hiess es in der Marktstudie.

Bei Siemens Energy liegen 24 Prozent der Anteile an Siemens Ltd., das Aktienpaket ist gut drei Milliarden Euro wert. «Wenn das so käme, dürfte das die Ängste vor einer verwässernden Kapitalerhöhung zerstreuen», so die Analysten von HSBC. Anders als in den meisten Ländern hatte Siemens bei der Abspaltung von Siemens Energy die Indien-Tochter wegen deren Börsennotiz nicht aufgeteilt.

Die Aktien der Siemens, die vom Wirbel um Siemens Energy ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden waren, legten 2,8 Prozent auf 129 Euro zu.

(Reuters)