Zur Börseneröffnung am Mittwoch sinken die Valoren von SGS 3,5 Prozent auf 89,35 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember.
Der Schweizer Warenprüfkonzern hat am Morgen Mutmassungen über eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten Bureau Veritas (BV) bestätigt - ohne eine Garantie für Transaktion abzugeben. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über fortgeschrittene Gespräche der beiden Unternehmen berichtet.
Damit geht eine rund zwei Jahrzehnte schwelende Fusionsgeschichte in eine nächste Runde. Beobachter sagen, es habe in der Vergangenheit drei- oder viermal ähnliche Gespräche gegeben. Konkret habe schon der ehemalige SGS-CEO und Verwaltungsratspräsident Sergio Marchionne solche Pläne gehabt.
Die aktuellen Entwicklungen seien überraschend, schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar am Mittwoch. Eine Transaktion ähnlicher Grösse habe es im Sektor noch nie gegeben. Und weiter: «Da sich der Sektor momentan in einer sehr guten Verfassung befindet und auch sehr dynamisch wächst, würde eine Zusammenarbeit aus einer Position der Stärke angegangen.»
Während die Aktien von SGS unter Druck stehen, steigen die Titel von Bureau Veritas um 4,1 Prozent auf 30,92 Euro. Daran lässt sich ablesen, dass eine Übernahme von BV durch SGS im Raum steht. So oder so sind Transaktionen dieser Grösse in der Umsetzung anspruchsvoll, etwa was die Besetzung von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat betrifft. Zudem haben beide Unternehmen bedeutende Minderheitsaktionäre, «deren Interessen sicherlich auch zu berücksichtigen sind», so die ZKB. Ihrer Ansicht nach würden SGS und BV kulturell und aufgrund der Produktportfolios gut zusammenpassen.
SGS will über die heute Morgen gemachte Bestätigung der Gespräche keine weiteren Kommentare abgeben und allenfalls später wieder kommunizieren.