Beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten erneut aufgefordert, den Einsatz westlicher Waffen auch auf Ziele in Russland zu erlauben. «Je weniger Einschränkungen wir haben, desto mehr wird Russland den Frieden suchen», sagte er am Donnerstag in seiner Rede bei einem Treffen im englischen Blenheim Palace bei Oxford. Er verwies darauf, dass die Erlaubnis einiger westlicher Länder, solche Angriffe in der Region Charkiw auf grenznahe Ziele in Russland zuzulassen, nicht zu einer Eskalation geführt habe. Litauens Präsident Gitanas Nauseda mahnte eine grössere Hilfe für die Ukraine an.

Das EPG-Treffen von 47 europäischen Delegationen wird keine Beschlüsse fassen, sondern dient vor allem informellen Absprachen zwischen Staats- und Regierungschefs. Der neue britische Premierminister Keir Starmer betonte als Gastgeber, dass er die Beziehungen seines Landes zur Europäischen Union nach dem Brexit wieder ausbauen will. Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten besonders Starmers Pläne zur Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich begrüsst. An dem Treffen nimmt auch Kanzler Olaf Scholz teil. EU-Ratspräsident Charles Michel sagte in Blenheim Palace, er sei «zuversichtlich, dass ein neues Kapitel mit dem Vereinigten Königreich aufgeschlagen werden kann».

Es wird erwartet, dass bei den Gesprächen auch das Thema eines möglichen Wahlsieges von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen eine Rolle spielen wird.

(Reuters)