Der Angriff habe sich gegen eine Versammlung von Bürgern gerichtet, erklärte das Ministerium am Sonntag. Unter den Toten seien vier Brüder, berichteten Familienangehörige. Das israelische Militär sprach von einem Angriff auf militante Palästinenser, die zuvor Sicherheitskräfte attackiert hätten. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Anfang Oktober wird die bereits zuvor angespannte Lage im von Israel besetzten Westjordanland immer kritischer. Seit Freitag hält sich US-Aussenminister Antony Blinken in der Region auf und bemüht sich um eine Deeskalation der Lage. Neben mehreren arabischen Staaten und Israel wollte er auch das Westjordanland besuchen.

Israels Militär und Polizei teilten mit, ein Fahrzeug der Grenzpolizei sei bei einem Einsatz in Dschenin von einem Sprengsatz getroffen worden. Ein Polizist sei getötet und mehrere andere seien verletzt worden. Ein Hubschrauber sei bei der Rettung der Polizisten im Einsatz gewesen und habe Deckung gegeben. Dabei habe er auf «eine Terroreinheit geschossen, die Sprengstoff schleuderte und unsere Streitkräfte gefährdete, wobei eine Reihe von Terroristen getötet wurden».

Im Westjordanland wurden in den vergangenen Wochen Hunderte Palästinenser bei Zusammenstössen mit radikalen israelischen Siedlern und Soldaten getötet. Die israelischen Sicherheitskräfte haben Tausende Menschen festgenommen. Es wird befürchtet, dass sich der Konflikt im Gazastreifen auf das Westjordanland und darüber hinaus ausweitet. Auch im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon kommt es immer wieder zu Scharmützeln zwischen dem israelischen Militär und der libanesischen Hisbollah-Miliz.

Neben Blinken bemühte sich auch der EU-Aussenbeauftragte Jossep Borrell bei einem Besuch in der Region um Deeskalation. An diesem Sonntag wollte zudem Bundesaussenministerin Annalena Baerbock erneut nach Israel reisen.

(Reuters)