In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument wird Russland für den «Krieg» in der Ukraine verantwortlich gemacht, der grosses menschliches Leid und Zerstörung gebracht habe und zur Achtung der territorialen Integrität der Ukraine ermahnt.

Zudem wird gefordert, dass Kiew die Kontrolle über das Atomkraftwerk Saporischschja und den Zugang zu seinen Häfen am Schwarzen und Asowschen Meer zurück erhält. Alle ukrainischen Kriegsgefangenen müssten freigelassen und aus der Ukraine deportierte Kinder in ihre Heimat zurückgebracht werden. Eine Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen die Ukraine im Zusammenhang mit dem laufenden Krieg sei unzulässig.

Staats- und Regierungschefs aus mehr als 90 Ländern waren zu dem Treffen angereist, um einen breiteren Konsens für Friedensverhandlungen für die Ukraine zu finden. «Heute ist der Tag, an dem die Welt beginnt, einem gerechten Frieden näher zu kommen», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der den Gipfel als Erfolg bezeichnete.

Einige Länder bemängelten die Abwesenheit Russlands als Hindernis für ein Vorankommen. Saudi-Arabiens Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan Al-Saud sagte, glaubwürdige Gespräche würden schwierige Kompromisse erfordern. Saudi-Arabien wird zusammen mit der Türkei als möglicher Gastgeber einer Folgekonferenz gehandelt.

Die Forderungen nach einer Beteiligung Russlands an den Verhandlungen würden mit der Zeit lauter, so Bob Deen vom niederländischen Thinktank Clingendael Institute. «Es besteht das Risiko, dass konkurrierende Veranstaltungen entstehen, wenn die Ukraine zu lange wartet. Sie könnte Gefahr laufen, die Initiative zu verlieren», so Deen auf einem Forum am Rande des Gipfels.

Russland war zu dem Gipfel nicht eingeladen worden und China hatte seine Teilnahme abgesagt.

(Reuters)