Nach oben offene Beitragsskala, gedeckelte Renten: Die AHV ist eine gewaltige Umverteilungsmaschine. Das Bundesamt für Sozialversicherungen schätzt, dass 8 Prozent der Beitragszahlenden mehr einzahlen, als sie dereinst als Rentner beziehen werden; 92 Prozent zahlen weniger ein. Nettozahler sind grob gesagt jene mit einem AHV-pflichtigen Einkommen ab 100'000 Franken. Doch Grossverdiener wie die Chefs der Top-Konzerne zahlen jeder Hunderttausende Franken in die AHV ein. Geld, von dem sie als Rentner nur einen Bruchteil wieder sehen werden.
Und so kommt es, dass einzelne Konzernchefs wie Björn Rosengren von ABB oder David Endicott von Alcon im Jahr 2022 mit ihren AHV-Beiträgen für je 38 durchschnittliche AHV-Renten aufkamen, gefolgt von Mark Schneider (Nestlé, 37 Renten), Mario Greco (Zurich, 36) und David Layton (Partners Group, 35). Mit Abstand am meisten zahlte Severin Schwan ein, damals noch Konzernchef von Roche, heute Verwaltungsratspräsident. Er finanzierte 44 Rentner und Rentnerinnen.
Dieser Artikel erschien zuerst im Digitalangebot der Handelszeitung unter dem Titel: "So viele AHV-Renten finanzieren die Schweizer Konzernchefs"
11 Kommentare
Vor vielen, vielen Jahren hat mir ein sehr wohlhabender Bekannter erklärt, dass er über hundert Jahre werdden müsste, um die einbezahlten AHV-Prämien zurück zu erhalten. (Er ist mit 88 Jahren gestorben.)
Sein Kommentar damals: "Aber das gut so; das ist eben S O Z I A L".
Heute gilt halt bei "den oberen Zehntausend" die Devise: Wichtig ist EGOISMUS; jeder ist sich selbst der Nächste.
Charly Tartempion
Zu viele Jahrzehnte war der der Lohnabzug für die AHV plafoniert, ich war selbst Profiteur davon und hab diese Ungerechtigkeit nie verstanden. Wenn das nicht geschehen wäre, dann wäre die Finanzierung heute bis auf lange Zeit gesichert.
So geben die CEOs wenigstens etwas an die Arbeitsklassen zurück auf derer Produktivität verdient der Konzern schließlich seine Milliarden.
Zum Glück erhöhen diese Saläre nicht das Endprodukt z.B. die KK Prämien. Nun müssen wir wohl noch dankbar dafür sein.