Der Franken profitiert damit weiterhin von den schwachen Konjunkturzahlen. Denn dies schürt die Zinssenkungserwartungen beim Euro. Dazu kommen die schwachen Aktienbörsen, die die Nachfrage nach der als sicherer Hafen geltenden Währung stärkt.

Der Kurs des Euro notiert am späten Vormittag zum Franken bei 0,9551 Franken. Am Vortag wurde er noch zu Kursen klar über 96 Rappen gehandelt. Das Währungspaar Dollar/Schweiz kostet aktuell 0,8804 nach 0,8859 am Vorabend. Für die Gemeinschaftswährung ergibt dies einen Kurs von 1,0847 US-Dollar nach 1,0838 am Mittwochabend.

Der Euro war am Vormittag noch bis auf 1,0858 Dollar gestiegen. Nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland gab er jedoch wieder nach. Die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben sich weiter verschlechtert. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Juli den dritten Monat in Folge gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg erwartet.

«Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten», kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. «Ohne eine Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase.» Zudem würde bei den privaten Haushalten die Kaufzurückhaltung weiter dominieren.

Auch in Frankreich trübte sich das Geschäftsklima im Juli deutlich ein. Der von der Statistikbehörde Insee erhobene Indikator sank auf den tiefsten Stand seit Februar 2021. Das Geschäftsklima ist damit so niedrig wie seit der Corona-Krise nicht mehr. Die Auswirkungen der Daten hielten sich jedoch in Grenzen. Bereits am Dienstag hatten die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche signalisiert.

(AWP)