Der Schweizer Franken legt gegenüber den wichtigsten Währungen, dem Euro und dem Dollar, kräftig zu. Die europäische Gemeinschaftswährung fällt auf 95,50 Rappen und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni. Der Dollar steht bei 88,05 Rappen. Er ist damit so schwach wie seit Mitte März nicht mehr.

Für die Frankenstärke gibt es mehrere Gründe. In Europa sorgt Frankreich anhaltend für Unsicherheit. Das Land hat Neuwahlen hinter sich, und sein Staatshaushalt steht so schlecht da, dass die Europäische Union ein Defizitverfahren gegen Paris eingeleitet hat. Belastend wirken auch die jüngsten Konjunkturdaten. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Währungsraum war auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten gesunken. Ökonomen hatten hingegen mit einem stabilen Wert gerechnet. «Der Einkaufsmanagerindex enttäuscht auf voller Linie», kommentiert Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Die zähe wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum dürfte damit in die Verlängerung gehen. Vor allem die Daten aus Deutschland enttäuschten.

In den USA sind zuletzt die Neubauverkäufe deutlich unter der Prognose ausgefallen. Zudem hat sich die Unsicherheit an den globalen Aktienmärkten verstärkt, was die Anleger zum Schweizer Franken als sicherer Hafen treibt. In den USA haben Technologieunternehmen wie Alphabet und Tesla jüngst enttäuscht. Die Frage hat sich verstärkt gestellt, ob der Boom um Künstliche Intelligenz weiter anhält oder kippt. Die Anleger warten nun auf die Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt und zur Inflation. Insbesondere die PCE-Daten gelten als Schlüsselmass für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed.

(cash)