Zum zweiten Mal nach 2015 hat der Vermögensverwalter Blackrock in diesem Jahr rund 200 wohlhabende Schweizerinnen und Schweizer mit durchschnittlich rund 1,6 Millionen Franken investierbarem Kapital über ihr Anlageverhalten befragt.
Wie die Auswertung zeigt, macht sich das anhaltend wirtschaftlich unsichere Umfeld beim Anlageverhalten bemerkbar: 33 Prozent des Vermögens wird in Bargeld gehalten, gleichzeitig ist die Aktienquote bei tiefen 37 Prozent. "Inbesondere die hohe Bargeldquote zeigt, dass die Erwartungen zurückhaltend sind und dass bei Anlegern ein grosses Sicherheitsbedürfnis vorhanden ist", sagt André Bantli, Leiter Retail Business Blackrock Schweiz, im cash-Video-Interview.
Obwohl die Schweizer Anleger gemäss Studie ihre persönliche finanziellen Zukunft positiver als noch vor zwei Jahren sehen (Werte wie Vertrauen sind von 35 Prozent auf 39 Prozent gestiegen, die Zufriedenheit von 22 Prozent auf 28 Prozent) ist Sicherheit zum dominierenden Thema geworden. Denn das Gefühl, in sicheren wirtschaftlichen Zeiten zu leben, hat unter den Befragten von 19 Prozent auf 12 Prozent nachgelassen.
Schweizer setzen auf Bekanntes
Das erhöhte Sicherheitsbedürfnis äussert sich auch im "Cocooning" der Investoren, also das Sich-Zurückziehen in bekannte, einheimische Anlagen. "Die Schweizer Anleger ziehen Gelder in die Heimwährung zurück", so Bantli. Wobei dies nicht zwingend Schweizer Aktien seien, sondern generell Anlagen in Schweizer Franken, was auch ausländische Fonds oder Aktien in Franken beinhaltet.
Ein Drittel der Befragten hält ausschliesslich Investments in Schweizer Franken. Darüber hinaus sehen die vermögenden Anleger in nahe gelegenen Ländern grosses Potenzial: Die höchsten Wachstumschancen werden den Industrieländern in Westeuropa und Skandinavien zugetraut.
Im cash-Video-Interview sagt André Bantli, wie viele Umfrageteilnehmer einen Vorsorgeplan haben und wie Schweizer auf die Einführung von Negativzinsen auf Sparkonten reagieren würden.