Bundespräsident Alain Berset zeigte sich auf X (vormals Twitter) bestürzt über den Angriff. «Wir rufen zu einem sofortigen Ende der Gewalt und zur Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung auf», schrieb er. «Ich spreche den Familien und Angehörigen der Opfer mein tiefstes Mitgefühl aus», fuhr Berset fort.

Pirmin Bischof, Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Ständerats, verurteilte den Angriff am Samstag im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). «Aus Schweizer Sicht muss man Terrorismus verurteilen», sagte er. «Die jetzige Eskalation zeigt die weltweit instabile Lage. Konflikte sind in den letzten Monaten und Jahren eher leichter ausgebrochen, als früher. Das ist aus aussenpolitischer Sicht sehr beunruhigend», erklärte der Solothurner Mitte-Politiker weiter.

Weitere Politikerinnen und Politiker äusserten sich auf X zum Angriff. SVP-Nationalrat Lukas Reimann (SG) forderte die Schweiz zum Handeln auf. «Wir dürfen den Terror nicht gewinnen lassen und müssen alle Zahlungen in den Gazastreifen aussetzen», hielt er fest.

FDP-Nationalrat Philippe Nantermod (VS) zeigte sich bestürzt über die Angriffe im Nahen Osten. Er sei in Gedanken bei den Menschen in Israel. Der Präsident der Grünen, Balthasar Glättli, schrieb: «Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser barbarischen Gewalt.» Ebenso reagierte die Gesellschaft Schweiz-Israel. «Gott schütze Land und Leute», wünschte sie auf Facebook.

Keine Schweizer Opfer

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hatte am Samstagabend keine Informationen über Schweizer Opfer, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Das EDA stehe in Kontakt mit den zuständigen Behörden, und weitere Abklärungen seien im Gang.

Derzeit seien rund 28'000 Schweizer Staatsangehörige offiziell als in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten wohnhaft registriert. Zudem seien rund 130 Schweizer Reisende in Israel in der Travel-Admin-App des Bundes registriert.

Vom Reisen wird abgeraten

Von Reisen nach Israel rät das Aussendepartement am Samstag «bis zur Klärung der Lage» offiziell ab, wie das EDA auf seiner Internetseite mitteilte. «Eine Verschlechterung der Sicherheitslage ist nicht auszuschliessen», hielt es fest.

Auch die Fluggesellschaft Swiss reagierte auf die neuesten Angriffe auf Israel und stellte den Flugverkehr nach Tel Aviv ab Samstagabend bis auf weiteres ein, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekanntgab.

Der sich in Israel auf Arbeitsbesuch befindende Schweizer Armeechef Thomas Süssli sei wohlauf, teilte das Verteidigungsdepartement auf Anfrage am Samstag mit. Sein Besuch finde ausserhalb des von den Angriffen aus dem Gazastreifen betroffenen Sektors statt.

Fussballspiel noch unklar

Ob das Schweizer Fussballnationalteam der Männer das Auswärtsspiel gegen Israel im Rahmen der EM-Qualifikation am kommenden Donnerstag in Tel Aviv bestreiten wird, war vorerst offen. Man habe mit grossem Bedauern von der Situation in Israel Kenntnis genommen, schrieb der Schweizerische Fussballverband (SFV) in einer Mitteilung.

«Der SFV steht im Austausch mit der Uefa, mit dem Fedpol und der Schweizerischen Botschaft in Israel.» Die Uefa werde entscheiden, ob die Partie zwischen Israel und der Schweiz stattfindet.

(AWP)