Das fordert die Organisation Transparency International aufgrund neuer internationaler Standards. Der Bundesrat dürfte demnächst eine Vorlage in die Vernehmlassung geben.
Die Forderung stützt Transparency International Schweiz auf einen am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Zahlreiche Korruptions- und Geldwäschereifälle zeigten, dass Kriminelle ihre illegalen Vermögen hinter verschachtelten Strukturen, Scheinfirmen, Trusts und anderen undurchsichtigen Gebilden versteckten, macht die Organisation geltend.
Das internationale Anti-Geldwäschereigremium FATF (Financial Action Task Force) verlangt deshalb Transparenz bei den wirtschaftlichen Berechtigung an Unternehmen und Rechtskonstruktionen wie Trusts. Die Schweiz als FATF-Mitgliedsstaat ist verpflichtet, dem entsprechenden verschärften Standard nachzukommen. Dabei hinkt sie aktuell der EU hinterher. Die meisten EU-Staaten kennen bereits ein Register.
Der Bundesrat kündigte eine Vernehmlassungsvorlage für ein Register der wirtschaftlich Berechtigten auf den Sommer an. Transparency International Schweiz zeigt im Bericht, dass die heutige Regelung, wonach bestimmte Unternehmen eine interne Liste der Berechtigten führen müssen, den neuen Anforderungen nicht genügt.
Defizite begünstigen Korruption
Die Defizite der aktuellen Regelung begünstigen demnach Korruption und Geldwäscherei. Zudem erschweren sie die Umsetzung von Sanktionen. Ein zentrales behördliches Register der wirtschaftlich Berechtigten würde ein unentbehrliches Instrument eines Dispositivs gegen die Geldwäscherei bilden, schrieb die Organisation.
Das Register müsste allerdings wesentliche Eckwerte aufweisen. So soll es alle risikobehafteten Rechtskonstruktionen umfassen und korrekte, überprüfte Angaben zu den Berechtigten enthalten. Der Zugang sollte sich nicht auf Behörden und Finanzintermediäre beschränken, sondern offen gestaltet sein. Wie in anderen Ländern sollten insbesondere Nichtregierungsorganisationen und Medien Einsicht nehmen können.
(AWP)