Die Aktien des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF fielen am Montag im frühen Handel in der Spitze um bis zu 2,5 Prozent, dämmten im Verlauf aber ihre Verluste ein. Die Analysten von Jefferies wiesen darauf hin, dass die verfehlte Ergebnisprognose bereits abzusehen war. «Wir gehen davon aus, dass viele bereits mit einer weiteren Abschreibungsrunde gerechnet haben – als Schritt, um dem neuen CEO einen sauberen Start zu ermöglichen», urteilte zudem Analyst Konstantin Wiechert von Baader Helvea.

BASF hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass der Konzern 2024 einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von wohl 7,9 (Vorjahr: 7,7) Milliarden Euro erzielt hat. Das liegt zwar im Rahmen der Analystenerwartungen, aber unterhalb der bislang in Aussicht gestellten 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro. Allerdings hatte BASF schon Ende Oktober gewarnt, nur noch mit dem unteren Ende dieser Spanne zu rechnen. Zudem schwächelte das Segment Basischemikalien, wo die Ergebnisdynamik deutlich nachliess.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird mit voraussichtlich 2,0 Milliarden Euro deutlich unter dem Analystenkonsens von 3,2 Milliarden und auch unter dem Vorjahresniveau von 2,2 Milliarden Euro bleiben. Grund dafür sind Wertberichtigungen, insbesondere im Batteriematerialien-Geschäft, wo BASF die Abschwächung des E-Automarkts zu spüren bekommt. Zusätzlich belasteten Restrukturierungsaufwendungen in allen Segmenten den Konzern, was Sonderbelastungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zur Folge hatte.

Was das 2024 unter dem Strich für BASF bedeutet, gab das Unternehmen noch nicht bekannt. Der Konzern geht aber davon aus, die Analystenwartungen für den Gewinn nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen von 2,2 Milliarden Euro nicht zu erreichen. Das Vorjahresniveau von 225 Millionen dürfte aber deutlich übertroffen werden. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr wegen niedrigerer Verkaufspreise und negativer Währungseffekte auf wohl 65,3 (2023: 68,9) Milliarden Euro geschrumpft. Die vollständigen Geschäftszahlen will BASF am 28. Februar auf seiner Bilanzpressekonferenz veröffentlichen.

Der neue Vorstandschef Markus Kamieth hatte Ende September auf einem Kapitalmarkttag angekündigt, BASF durch einen umfassenden Umbau und Einsparungen wieder auf Kurs bringen zu wollen. Im defizitären Stammwerk Ludwigshafen prüft BASF die Schliessung weiterer Anlagen. Geschäftsbereiche sollen zum Teil verkauft oder an die Börse gebracht werden, die Anleger müssen deutliche Einbussen bei der Dividende in Kauf nehmen. Bis Ende 2026 sollen die jährlichen Kosten um 2,1 Milliarden Euro gedrückt werden. Auch Stellenstreichungen stehen an, Zahlen dazu wurden jedoch bisher nicht genannt.

(Reuters)