Die beiden Anbieter von Desktops und Laptops legten am Dienstag enttäuschende Zahlen und zurückhaltende Ausblicke vor. Ihre Aktien brachen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um bis zu acht Prozent ein.

Experten hatten auf einen Nachfrageschub gehofft, da Microsoft im kommenden Jahr seine Unterstützung für das Betriebssystem «Windows 10» einstellt und viele ältere Geräte für einen Umstieg auf «Windows 11» technisch nicht geeignet sind. Aber auch der Siegeszug Künstlicher Intelligenz (KI) animiere Verbraucher bisher kaum zum Umstieg auf Geräte, die hierfür optimiert seien, sagte Analyst Mikako Kitagawa von der Beratungsfirma Gartner. «Käufer erkennen bislang keine Vorteile.» Dell zufolge zögerten auch Grossabnehmer mit Modellwechseln.

Im kommenden Jahr erwartet Gartner allerdings einen kräftigen Aufschwung beim Absatz von KI-PCs. Dann würden die Hälfte aller neuen Desktops und Laptops mit sogenannten Neural Processing Units (NPUs) ausgeliefert. Sie sollen es ermöglichen, einen Teil der KI-Funktionen direkt auf dem Rechner auszuführen.

Um KI-Server für Rechenzentren reissen sich Käufer bereits jetzt: «Das Interesse an unserem Portfolio ist auf einem Rekordhoch», sagte Jeff Clarke, der für das Tagesgeschäft zuständige Dell-Chef. Das Auftragsvolumen sei um die Hälfte auf 3,6 Milliarden Dollar angeschwollen. Der Umsatz mit Servern für Rechenzentren und dazugehörigen Netzwerk-Komponenten stieg im Berichtszeitraum um 58 Prozent, verfehlte mit 7,36 Milliarden Dollar allerdings die Markterwartungen.

Die Konzernerlöse stiegen weiteren Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal um zehn Prozent auf 24,37 Milliarden Dollar. Davon entfiel etwa die Hälfte auf die Privatkunden-Sparte, die das Geschäft mit Desktops und Laptops beinhaltet. Beide Kennziffern blieben 300 Millionen Dollar hinter den Analystenprognosen zurück. Unter dem Strich verdiente Dell 1,54 Milliarden Dollar, ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und mehr als vorhergesagt. Für das Schlussquartal peilt Dell einen Gewinn von 2,50 Dollar je Aktie an, 0,15 Dollar weniger als von Experten prognostiziert.

Der Dell-Rivale HP steigerte seinen Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 wie erwartet um 1,7 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar und verdiente unter dem Strich 0,93 Dollar je Aktie, vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Geschäftsjahr 2023/2024 summierte sich der Überschuss auf 3,38 Dollar je Aktie und lag damit am unteren Ende der von 3,35 bis 3,45 Dollar reichenden Spanne.

Für das angelaufene Vierteljahr stellte der Konzern einen Gewinn von 0,70 bis 0,76 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten hatten allerdings auf 0,85 Dollar gehofft. HP-Finanzchefin Karen Parkhill kündigte Einsparungen und Preiserhöhungen an, um die Gewinnmargen wieder zu steigern.

(Reuters)