Die Aktie der früheren Nestlé-Tochter Galderma geriet gestern Dienstag im Laufe des Nachmittags unter Verkaufsdruck. Letztendlich ging sie mit einem Minus von zwei Prozent aus dem Handel. Es ist dies der grösste Tagesverlust seit dem Börsendebüt Ende März.

Eine mögliche Erklärung für die Kursverluste hat die UBS auf Lager. In einem Kommentar verweist die Grossbank darauf, dass Johnson & Johnson soeben für 1,25 Milliarden Dollar in bar den Wirkstoff NM26 von Numab Therapeutics erworben hat. Es handelt sich um ein neuartiges Mittel zur Behandlung atopischer Dermatitis, welches gleich zwei Wirkungsansätze verfolgt.

Konkurrenz seitens von Johnson & Johnson wohl erst ab 2028

Wie die UBS weiter schreibt, handelt es sich beim Wirkstoff NM26 um ein potentes Konkurrenzpräparat zu Nemolizumab von Galderma. Denn NM26 vereint nicht nur die Eigenschaften von Nemolizumab, sondern auch jene des Hautmedikaments Dupixent von Sanofi. Die Grossbank schliesst nicht aus, dass NM26 auch bei anderen entzündlichen Hauterkrankungen zur Anwendung kommen könnte.

Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Erst einmal dürfte in der zweiten Hälfte dieses Jahres Nemolizumab von Galderma auf den US-Markt kommen. Mit einem Markteintritt von NM26 ist hingegen frühestens 2028 zu rechnen. Ab dann könnte Johnson & Johnson der ehemaligen Nestlé-Tochter aber das Wasser abgraben, gilt der US-Mischkonzern doch als regelrechte Vertriebsmaschine.

Erfolgreicher Einstand an der Börse

Die UBS hält vorerst an ihrer Schätzung eines Spitzenumsatzes von 2,4 Milliarden Dollar für Nemolizumab fest. Darauf abgestützt stuft sie die Galderma-Aktie mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 76 Franken ein.

Damit ist die Grossbank eine der zurückhaltenderen Banken. Amerikanische Gegenspieler wie die Citigroup, Jefferies oder die Bank of America preisen die Aktie allesamt mit einem Kursziel von 80 Franken zum Einstieg an. Goldman Sachs veranschlagt sogar ein 12-Monats-Kursziel von 82 Franken.

Galderma blickt auf ein erfolgreiches Börsendebüt zurück. Zu 53 Franken je Aktie platziert, wurden schon am ersten Handelstag Kurse von 64 Franken und mehr bezahlt. Mittlerweile errechnet sich gegenüber dem seinerzeitigen Ausgabepreis gar ein Plus von fast 40 Prozent.