«Die Bundesregierung hat grösstes Interesse an einer starken Luft- und Raumfahrtbranche in Deutschland und Europa», sagte Scholz am Mittwoch in Berlin zur Eröffnung der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA). «Deshalb werden wir noch in dieser Legislaturperiode 20 weitere Eurofighter bestellen – zusätzlich zu den 38 Flugzeugen, die derzeit noch in der Pipeline sind», fügte der Kanzler hinzu. Er sprach von einer nötigen «verteidigungsindustriellen Kehrtwende». Die Regierung werde sich auch für weitere Möglichkeiten etwa beim Export des Eurofighters einsetzen. «Ich setze mich mit Nachdruck für den Erhalt und den Ausbau von Produktionskapazitäten ein», sagte er mit Blick auf die Rüstungsindustrie.

Scholz bezeichnete auch die Raumfahrt als zunehmend bedeutend, weshalb sich das Kanzleramt mit darum kümmern werde. Mit dem baldigen Start der Ariane-A6-Trägerrakete werde «endlich» wieder Europas eigener Zugang zum All mit einem Grossträgersystem hergestellt und die technologische Souveränität auf einem entscheidenden Feld für die Wettbewerbsfähigkeit gesichert. «Die Fähigkeit, jederzeit auch im All handeln und Satelliten in Umlaufbahnen bringen zu können, ist kommerziell, aber auch verteidigungspolitisch unerlässlich», mahnte er. Nötig seien zudem verlässliche und innovative Kleinsysteme, um Satelliten ins All zu bringen, sagte Scholz und verwies auf die Erststarts der deutscher sogenannter Micro-Launcher in diesem Jahr. Diese bringen Kleinstsatelliten ins All.

«Europa braucht eine eigene Satelliten-Mega-Konstellation – ob fürs Internet der Dinge oder fürs autonome Fahren und Fliegen von morgen», forderte der Kanzler zudem in Anspielung auf grosse Satelliten-Netzwerke wie Starlink, das Elon Musk in den USA aufgebaut hat.

(Reuters)