Für die ersten sechs Monate 2024 weist Schlatter laut Mitteilung vom Donnerstag unter dem Strich einen Reingewinn von 1,6 Millionen Franken aus nach 3,3 Millionen vor Jahresfrist. Der operative Gewinn (EBIT) brach auf 1,3 Millionen von 3,7 Millionen ein und die Marge fiel um 3,4 Punkte auf 2,0 Prozent zurück.
Die deutlich tieferen Ergebnisse stehen den Angaben zufolge mit den Problemen im Segment Schweissen im Zusammenhang. Die Lieferung von Anlagen zur Herstellung von Armierungsgittern habe sich verzögert, was die Kosten der Produktion in die Höhe getrieben habe. Zudem habe man für drohende Konventionalstrafen an Kunden Rückstellungen bilden müssen. Ohne diese hätte der EBIT in etwa auf dem Vorjahresniveau gelegen.
Umsatz sinkt
Der Umsatz in der Berichtsperiode sank derweil um 8,3 Prozent auf 61,8 Millionen und der Bestellungseingang um 8,0 Prozent auf 57,4 Millionen Franken. Per Ende Juni lag der Auftragsbestand mit 69,4 Millionen unter dem Niveau von Ende 2023 (73,9 Mio). Damit seien aber die Kapazitäten für das laufende Jahr weiterhin ausgelastet, so die Mitteilung.
Die Nachfrage nach Schlatter-Produkten habe sich insgesamt gemäss den Plänen entwickelt, heisst es weiter. Während der Bestellungseingang für Industriegitteranlagen weiter gesteigert werden konnte, habe sich die Nachfrage nach Schienenschweiss- und Webmaschinen nach dem guten Vorjahr normalisiert. Und die Bestellungen für Anlagen zur Herstellung von Armierungsgittern hätten sich auf dem Vorjahresniveau bewegt.
Ausserdem hat sich laut den Angaben die Situation auf den Beschaffungsmärkten normalisiert, womit das Ende des Rückstaus im Segment Schweissen absehbar sei. In der zweiten Jahreshälfte will Schlatter den Fokus auf die Steigerung des Betriebsergebnisses legen. Den Rückstand aus der ersten Jahreshälfte werde man aber nicht mehr aufholen können, so dass das Jahresergebnis deutlich unter dem Vorjahr liegen werde.
Noch keine Angaben zu Cyberangriff-Schaden
Einen weiteren Dämpfer hatte Schlatter zu Wochenbeginn vermelden müssen. Das Unternehmen wurde Opfer eines Cyberangriffs, wobei das IT-Netzwerk mit Schadsoftware angegriffen wurde. Die ICT-Experten arbeiteten mit externen Experten zusammen intensiv daran, alle Systeme so schnell wie möglich wieder verfügbar und funktionsfähig zu machen, heisst es nun dazu. Der finanzielle Schaden und die Auswirkungen auf das Jahresergebnis könnten aber noch nicht beziffert werden.
(AWP)