«Es gibt nur noch einen Rest an Auftragsbestand, dessen Profitabilität gering ist, der aber ebenfalls bald Geschichte sein wird. Wir haben wichtige Fortschritte erzielt», sagte Konzernchef Silvio Napoli in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» (online).
Laut ihm hat sich das Geschäftsumfeld insgesamt geändert. Der Neuinstallationsmarkt in China etwa sei rückläufig, und auch in Europa und Nordamerika gebe es ähnliche Trends.
«Seit 2021 ist der chinesische Markt ununterbrochen rückläufig», sagte Napoli. Die Gegenmassnahmen der Regierung in Peking dürften die Krise noch nicht beenden. Auch 2025 dürfte für den dortigen Markt angesichts der Überbestände zu einem schwierigen Jahr werden.
China werde im laufenden Jahr lediglich rund 15 Prozent des Schindler-Umsatzes liefern, allerdings mache China noch immer rund 60 Prozent aller weltweiten Neuinstallationen aus.
Das Servicegeschäft entwickle sich in China derweil sehr gut, weil dort viele Anlagen installiert seien. «Die lokale Konkurrenz bringt die Margen aber unter Druck», sagte der Schindler-Chef weiter.
Profitabilität wichtiger als Wachstum
Mit Blick auf das EBIT-Ziel von 11 Prozent im laufenden Jahr, sagte Napoli: «Wir sind auf Kurs, uns weiter zu verbessern. Dies von Quartal zu Quartal. Mittelfristig wollen wir 13 Prozent erreichen.»
Schindlers Ziel sei heute, so profitabel wie die Konkurrenten zu sein. «Das ist wichtiger als reines Wachstum. Vor einigen Jahren war Wachstum alles, aber wenn die Effizienz nicht nachkommt, wird es zum Fluch. Wir verfolgen jede denkbare Wachstumsmöglichkeit, aber wir können die Profitabilität nicht ausser Acht lassen», so der Schindler-Chef. In einem Markt mit rückläufigen Neuinstallationen und dann auch noch rückläufigen Preisen berge Wachstum sogar Risiken.
(AWP)