Mit der Halbierung des Gewinns im ersten Halbjahr bleibt die finanzielle Lage angespannt, teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am Montag mit. Für eine finanzielle Stabilisierung brauchen die SBB nach eigenen Angaben einen Jahresgewinn von rund 500 Millionen Franken. Die Nettoverschuldung betrug im ersten Halbjahr 11,6 Milliarden Franken. Die SBB überschreitet damit weiterhin den vom Bund per 2030 vorgegebenen Schuldendeckungsgrad.

Hauptgründe für den tieferen Gewinn seien tiefere Erträge im Güterverkehr und höhere Kosten bei der Infrastruktur und im Regionalverkehr. So habe die SBB weniger Güter transportieren können und mehr für den Unterhalt der Bahninfrastruktur ausgeben müssen. Konkret betrug der Verlust beim Güterverkehr für das erste Halbjahr 2024 42,6 Millionen Franken. Für den Unterhalt der Bahninfrastruktur verzeichneten die SBB einen Verlust von 37,8 Millionen Franken.

Im Regionalverkehr sank das Ergebnis von einem Plus von 18,3 Millionen Franken im Vorjahr auf ein Minus von 5,9 Millionen Franken. Dies sei vor allem auf gestiegene Kosten zurückzuführen. So würden die Instandhaltungskosten aufgrund von Wartungszyklen in einzelnen Jahren schwanken.

Pünktlichere Züge

Gleichzeitig verzeichneten die SBB eine Rekordzahl an Reisenden. Täglich waren 1,34 Millionen Reisende in den Zügen der SBB unterwegs. Das sind 0,7 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

Ausserdem waren die Personenzüge nach Angaben der SBB so pünktlich wie noch nie in einem ersten Semester. 93,8 Prozent der Züge sind demnach rechtzeitig angekommen. 98,9 Prozent der Anschlüsse wurden gewährleistet. Insbesondere in der Westschweiz und im Tessin konnte die Pünktlichkeit laut den SBB verbessert werden.

(AWP)