Eigentlich sollte der heutige Dienstag ein guter Tag für die Aktionäre von Santhera werden. Denn die Credit Suisse senkt zwar das Kursziel für die Aktie des Baselbieter Pharmaunternehmens auf 6,50 (zuvor 9,50) Franken, stuft sie gleichzeitig aber von "Underperform" auf "Neutral" herauf. Für gewöhnlich gehen solche Umstufungen mit steigenden Kursen einher.

Allerdings sorgt Santhera zeitnah gleich selber für eine kalte Dusche für die Aktionäre. Nach einer Zwischenanalyse der fortgeschrittenen Phase-III-Studie gibt das Unternehmen für Beobachter überraschend das Aus für Puldysa (Idebenon) zur Behandlung von Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie bekannt. Gleichzeitig kündigt es nach diesem produktseitigen Rückschlag einen noch nicht näher bekannten Restrukturierungsplan an.

Nach einem frühen Rücksetzer auf 3 Franken taucht der Kurs der Santhera-Aktie zur Stunde noch um 28 Prozent auf 4,40 Franken. Spekulationen, wonach das Partnerunternehmen Idorsia die Kursschwäche zum Ausbau ihres Aktienpakets nutzen könnte, erweisen sich dabei als hilfreich.

Santhera-Aktie eines der diesjährigen Börsenschlusslichter

Für die Credit Suisse kommt das Aus für Puldysa zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, argumentiert die Grossbank bei ihrer Heraufstufung für die Santhera-Aktie unter anderem doch mit den Fortschritten beim Schlüsselmedikament. Ob der von der Credit Suisse errechnete Nettobarwert von 169 (156) Millionen Franken für Pulsyda nach dem Rückschlag noch realistisch ist, muss angezweifelt werden. Das wiederum hätte auch einschneidende Folgen für das mit 6,50 Franken angegebene Kursziel.

Mit einem Minus von 46 Prozent seit Jahresbeginn zählt die Santhera-Aktie an der Schweizer Börse zu den diesjährigen Verlierern. In der Spitze kostete die Aktie im Spätsommer 2015 einst fast 140 Franken. Brachte das Pharmaunternehmen damals an der Börse rund 2 Milliarden Franken auf die Waage, waren es zuletzt keine 100 Millionen Franken mehr.