Die Pleite des deutschen Tourismus-Riesen FTI trifft nicht nur zahlreiche Schweizer Reisende hart, sondern auch die Investoren. Die Mehrheit von FTI gehört keinem Geringeren als Samih Sawiris. In der Schweiz ist der Investor für seine Beteiligungen am Skigebiet Andermatt-Sedrun UR/GR bekannt.
Über die Zeit brachte Sawiris 75,1 Prozent von FTI in seinen Besitz. Das kommt, ihn nun teuer zu stehen. Denn mit der FTI-Pleite könnte Sawiris ganze 260 Millionen Euro verloren haben, wie die «NZZ» ausrechnet. Dabei ist es aber sehr schwer, das gesamte Ausmass des Schadens zu erörtern.
Der 75-Prozent-Anteil an FTI gehört Sostnt, Sawiris private Beteiligungsgesellschaft. Diese habe die 131 Millionen Euro aber bereits 2020 abgeschrieben, wie Dokumente zeigen. Ende 2022 war das Investment in den Büchern bereits als wertlos geführt.
Daneben hat Sawiris der FTI-Gruppe gemäss «NZZ» aber noch zusätzliche Darlehen gewährt. Bis Ende 2022 summierten sich diese auf 130 Millionen Euro. Summiert man diese zwei Beträge auf, kommen dann eben diese 260 Millionen Euro zustande. Informierte Kreise bestätigen diese Grössenordnung gegenüber der «NZZ».
Sohn war VR-Präsident
Bereits 2014 hat sich Sawiris mit 33 Prozent an FTI beteiligt. 2019 hatte er dann die Mehrheit des drittgrössten Reisekonzerns von Europa übernommen. Damals nannte er den Einstieg «eine der besten Entscheidungen aller Zeiten». Sein Sohn Naguib Sawiris amtete seit Sommer 2023 gar als VR-Präsident von FTI.
Es ist nicht der einzige Misserfolg, den Sawiris in letzter Zeit zu verkraften hatte. Auch beim Tourismusprojekt am Urnersee musste der Investor im März einen Rückschlag hinnehmen. Die Fläche für den Yachthafen wurde um ein Drittel auf noch 37'000 Quadratmeter reduziert, die Hafenanlage gar um die Hälfte.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.ch unter dem Titel «Investition in Reisekonzern FTI kommt Samih Sawiris teuer zu stehen».
1 Kommentar
Er wird es überleben, Fehler gehören zum Investieren. Entscheidend ist was unter dem Strich bleibt und was man daraus lernt.