Bankman-Fried wurde letzten Monat wegen Diebstahls von Geldern seiner Kunden der jetzt bankrotten FTX-Kryptowährungsbörse verurteilt. Das «starke öffentliche Interesse» an einer schnellen Lösung ihres Falles gegen den 31-jährigen ehemaligen Milliardär überwiege die Vorteile eines zweiten Prozesses, schrieben die Staatsanwälte in einem Brief, der am Freitagabend (Ortszeit) beim Bundesgericht in Manhattan eingereicht wurde.

Geschworene verurteilten Bankman-Fried am 2. November in allen sieben angeklagten Betrugs- und Verschwörungsfällen. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, FTX-Kunden aus reiner Habgier um acht Milliarden Dollar gebracht zu haben. Das Strafmass will Richter Lewis Kaplan am 28. März 2024 verkünden. Bankman-Fried droht eine jahrzehntelange Haft, auch könnte er zu Schadenersatz verurteilt werden.

Gegen Bankman-Fried waren sechs weitere Anklagen erhoben worden, die aus dem ersten Verfahren abgetrennt worden waren, darunter angeblicher Bankbetrug, Verschwörung zu illegalen Parteispenden und Anstiftung zur Bestechung.

FTX-Kunden dürfen mit der Auszahlung eines Teils ihrer Einlagen rechnen. Der Insolvenzverwalter konnte bislang Vermögenswerte im Volumen von sieben Milliarden Dollar sichern und versucht per Gericht, weitere Gelder bei früheren Geschäftspartnern der Kryptobörse einzutreiben. Mindestens 90 Prozent dieser Summe soll an die Geschädigten ausgezahlt werden.

Die FTX-Pleite vor einem Jahr hatte der bereits angeschlagenen Stimmung der Kryptobranche einen weiteren Schlag versetzt und einige Firmen mit in den Abgrund gerissen.

(Reuters)