Künftig sollten Männer bis 30 Jahre in die Armee eingezogen werden können, kündigte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Duma, Andrej Kartapolow, am Freitag in Moskau an. Bislang liegt das Höchstalter bei 27 Jahren.
Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben, wie die staatliche Agentur Interfax unter Berufung auf Kartapolow berichtete. Zwischenzeitlich war angekündigt worden, dass es auf 21 Jahre erhöht werden soll. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung vom nächsten Frühjahr an gelten. Das Parlament muss noch zustimmen.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte bereits Ende vergangenen Jahres Änderungen in Aussicht gestellt. Beobachter erklärten dies mit der geplanten Aufstockung der Streitkräfte von derzeit 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten. Zugleich wiesen unabhängige Medien darauf hin, dass die Neuregelung der Armee Hunderttausende zusätzliche Wehrpflichtige bringen könnte. Das Höchstalter für die Einberufung von Reservisten wurde kürzlich erst von 50 auf 55 Jahre angehoben.
Russland führt seit Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine - mit hohen Verlusten auch in den eigenen Reihen. Um mehr Soldaten an die Front schicken zu können, liess Präsident Wladimir Putin im Herbst bereits 300'000 Reservisten mobilisieren. Wehrpflichtige hingegen werden offiziell nicht ins Kriegsgebiet geschickt. Doch insbesondere in den ersten Kriegsmonaten gab es immer wieder Berichte über ihren Einsatz in der Ukraine. Zudem können sie Aufgaben zur Sicherung des Hinterlands übernehmen.
(AWP)
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„Ich kann nicht zulassen, dass man die Fehler der Politik auf die Armee abwälzt […] Es ist einfach und dumm zu sagen, man werde bis zum letzten Mann kämpfen. Man sagt so etwas besser nicht und tut es auch nicht. Nach unseren Verlusten im letzten Krieg und unserer schwachen Geburtenzahl ist dies außerdem ein Verbrechen!“
Henri Philippe Benoni Omer Joseph Pétain (* 24. April 1856 in Cauchy-à-la-Tour, Département Pas-de-Calais; † 23. Juli 1951 in Port-Joinville, Île d’Yeu, Département Vendée) war ein französischer Militär, Diplomat und Politiker. Von 1940 bis 1944 stand er als Staatschef dem autoritären État français (Vichy-Regime) vor.
Während des Ersten Weltkriegs avancierte Pétain aufgrund seiner Abwehrerfolge in der Schlacht um Verdun zum gefeierten Nationalhelden („Held von Verdun“) und wurde 1917 Oberbefehlshaber der französischen Armee. In der Zwischenkriegszeit prägte er als einflussreicher Marschall von Frankreich sowie in verschiedenen militärischen Ämtern die Verteidigungsdoktrin seines Landes entscheidend mit.
Im Verlauf der sich abzeichnenden französischen Niederlage gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Pétain am 16. Juni 1940 letzter Regierungschef der Dritten Republik und erwirkte den Waffenstillstand von Compiègne. Anschließend übernahm er von 1940 bis 1944 als Chef de l’État (Staatschef) mit nahezu absoluten Vollmachten die Führung des mit dem Reich kollaborierenden État français in Vichy und proklamierte in der Révolution Nationale den Bruch des republikanisch-demokratischen Prinzips in Frankreich. Mit dem politischen Aufstieg Pierre Lavals büßte Pétain seine unumschränkte Machtstellung ab 1942 ein.
Wegen der Kollaboration wurde Pétain 1945 zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde jedoch in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt.