Es müssten Massnahmen ergriffen werden, um das westliche Militärbündnis in Schach zu halten, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das Ziel der Nato sei die Unterdrückung Russlands, und die Aktionen des Bündnisses stellten eine «ernste Bedrohung» der nationalen Sicherheit dar. Die USA und Deutschland haben vereinbart, ab 2026 weitreichende US-Waffensysteme in Deutschland zu stationieren.

Russland will nach eigenen Angaben darauf mit militärischen Massnahmen reagieren. Dies berichten die staatliche Medien unter Berufung auf den russischen Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow, ohne konkrete Details dazu zu nennen. Die Entscheidung, die Raketen in Deutschland zu stationieren, ziele darauf ab, die Sicherheit Russlands zu beeinträchtigen, wurde Rjabkow zitiert.

Die USA und Deutschland hatten am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, dass ab 2026 neue US-Langstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen, wie Tomahawk-Marschflugkörper und derzeit noch in der Entwicklung befindliche Hyperschallraketen. Dies soll als Beitrag der USA «zur integrierten europäischen Abschreckung» dienen.

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat unterdessen auf die Zusage des Nato-Gipfels, der Ukraine einen Beitritt in Aussicht zu stellen, mit scharfen Drohungen reagiert. Russland solle auf ein «Verschwinden» sowohl der Ukraine als auch des transatlantischen Militärbündnisses hinarbeiten, teilt der Vertraute von Präsident Wladimir Putin auf einer Online-Plattform mit. Dabei zitiert er aus der Nato-Erklärung, in der es heisst, dass das Bündnis die Ukraine weiterhin auf ihrem «unumkehrbaren Weg zur vollständigen euro-atlantischen Integration, einschliesslich der NATO-Mitgliedschaft», unterstütze.

(Reuters)