Russlands Kapazitäten zur Waffenproduktion sei immens gestiegen, sagt Troels Lund Poulsen der Zeitung «Jyllands-Posten».

«Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Russland binnen drei bis fünf Jahren Artikel 5 und die Solidarität der Nato austestet. Diese Annahme hatte die Nato 2023 nicht. Das sind neue Erkenntnisse, die jetzt zutage treten.»

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Januar gesagt, die Nato solle sich auf einen Angriff Russlands in fünf bis acht Jahren einstellen.

Nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin steht ein Einmarsch Russlands in die Nato-Staaten Polen und Lettland im Grunde «komplett ausser Frage» - mit einer Ausnahme. Auf die Frage, ob er sich ein Szenario vorstellen könne, in dem er russische Truppen nach Polen schicken würde, entgegnete Putin in einem am Donnerstagabend in den USA ausgestrahlten Interview: «Nur in einem Fall: wenn Polen Russland angreift.»

Russland habe kein Interesse an Polen, Lettland oder anderen Ländern, sagte Putin. «Warum sollten wir das tun? Wir haben einfach kein Interesse.» Es widerspreche dem gesunden Menschenverstand, sich auf «eine Art globalen Krieg» einzulassen, so Putin weiter. Den Nato-Staaten warf er vor, die eigene Bevölkerung mit dem Vorgaukeln einer «imaginären russischen Bedrohung» einzuschüchtern.

Auf Nachfrage mahnte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, dass nichts, was in dem Interview gesagt wurde, für bare Münze zu nehmen sei. «Erinnern Sie sich daran, Sie hören Wladimir Putin zu», sagte er am Donnerstag in Washington.

(Reuters)