Ein russisches Gericht entschied am Dienstag, dass die Forderung von 239 Millionen Euro gegen die Deutsche Bank teilweise erfüllt werden müsse, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Die Deutsche Bank teilte mit, das Urteil sei weder rechtskräftig noch vollstreckbar. «Sobald uns das vollständige Gerichtsurteil vorliegt, werden wir es analysieren und über weitere Schritte entscheiden.» Für den Fall seien bereits rund 260 Millionen Euro zurückgestellt worden.

Die Deutsche Bank gehörte zu den bürgenden Kreditgebern im Rahmen eines Vertrags über den Bau einer Gasaufbereitungsanlage in Russland mit dem deutschen Industriegasehersteller Linde, der wegen der westlichen Sanktionen gekündigt wurde. In diesem Zusammenhang hat das in St. Petersburg ansässige Joint Venture RusKhimAlyans mehrere Klagen eingericht. Das Unternehmen ist ein Joint Venture, das zu 50 Prozent Gazprom gehört und Betreiber des Projekts ist. Vergangene Woche ordnete ein Schiedsgericht in St. Petersburg bereits die Beschlagnahmung von Vermögenswerten, Konten, Immobilien und Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank in Russland an. Im Januar hatte dasselbe Gericht auf Antrag von RusKhimAlyans Vermögenswerte von Linde in Höhe von fast 459 Millionen Euro eingefroren.

(Reuters)