Der russische Frachter «Ursa Major» ist nach Angaben der Regierung in Moskau nach einer Explosion im Maschinenraum im Mittelmeer gesunken. Zwei Besatzungsmitglieder würden vermisst, teilte das Aussenministerium am Dienstag mit. Die «Ursa Major» sei zwischen Spanien und Algerien unterwegs gewesen, als es zu der Detonation gekommen sei. 14 der 16 Besatzungsmitglieder seien gerettet und nach Spanien gebracht worden, erklärte das Aussenministerium. Zur Ursache der Explosion gab es zunächst keine Angaben.

Das spanische Nachrichtenportal El Espanol berichtete auf seiner Website, die Besatzungsmitglieder seien in den Hafen von Cartagena gebracht worden. Mehrere Schiffe, darunter eines der spanischen Marine, seien an der Rettung der Crew beteiligt gewesen.

Der spanische Seenotrettungsdienst teilte mit, er habe am Montag ein Notsignal von der «Ursa Major» empfangen, als sie sich etwa 57 Meilen vor der Küste von Almeira befunden habe. Man habe ein Schiff in der Nähe des russischen Frachters kontaktiert. Dieses habe von schlechten Wetterbedingungen und Schlagseite der «Ursa Major» nach Steuerbord berichtet.

Die russische Botschaft in Spanien wurde von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA mit der Aussage zitiert, sie untersuche die Umstände des Untergangs und stehe mit den spanischen Behörden in Kontakt.

Eigner des 2009 gebauten Schiffes ist Oboronlogistika, ein Unternehmen, das zum Bereich Militärbau des russischen Verteidigungsministeriums gehört. Nach Firmenangaben war die «Ursa Major» mit zwei riesigen, an Deck vertäuten Hafenkränen auf dem Weg nach Wladiwostok im Fernen Osten Russlands. Zudem hatte sie Teile für neue Eisbrecher geladen.

Oboronlogistika und SK-Yug, der Betreiber des Frachters, lehnten eine Stellungnahme zu dem Untergang ab. Beide Firmen wurden 2022 von den USA wegen ihrer Verbindungen zum russischen Militär mit Sanktionen belegt, ebenso wie die «Ursa Major» selbst.

Unbestätigte Videoaufnahmen von der «Ursa Major» zeigen eine starke Schlagseite nach Steuerbord, zudem liegt der Bug viel tiefer im Wasser als gewöhnlich. Die Aufnahmen wurden am 23. Dezember von einem vorbeifahrenden Schiff aus gemacht und am Dienstag auf dem russischen Nachrichtenportal life.ru veröffentlicht. An Deck zu sehen sind zwei riesige Kräne.

Aus Schiffsverfolgungsdaten geht hervor, dass die «Ursa Major» am 11. Dezember den russischen Hafen St. Petersburg verliess und zuletzt am Montag um 23.04 Uhr MEZ zwischen Algerien und Spanien gesehen wurde. Der Frachter hätte am 22. Januar in Wladiwostok einlaufen sollen.

(Reuters)