Sie beschloss am Freitag, den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen vollen Punkt auf 13,0 Prozent anzuheben. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet. Auf einer Krisensitzung hatte die Zentralbank im Vormonat eine kräftige Anhebung beschlossen. Sie signalisierte nun, dass das Ende der Fahnenstange wohl noch nicht erreicht ist. Auf den nächsten Sitzungen werde über die Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Straffung beraten, teilten die Währungshüter mit.

Die Inflation in dem wegen des Ukraine-Krieges mit Sanktionen des Westens belegten Land war im August kräftig angestiegen - auf 5,2 von 4,3 Prozent im Juli. Die Notenbank strebt einen Wert von 4,0 Prozent an. Sie geht davon aus, dass dieses Ziel erst 2024 erreicht wird.

Die Moskauer Währungshüter haben mit einer flexiblen Zinsreaktion massgeblich dazu beigetragen, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und der westlichen Sanktionen gegen Russland abzufedern. Sie hatten wenige Tage nach dem Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland Ende Februar 2022 unter dem Eindruck des damaligen Rubel-Kurssturzes den Leitzins von 9,5 Prozent zunächst auf 20 Prozent erhöht.

(Reuters)