Für Roche spricht gemäss UBS-Experte eine anhaltende Outperformance der Mittel Vabysmo (schwere Augenkrankheiten) und Ocrevus (multiple Sklerose). Sie dürften die Haupttreiber des kurzfristigen Wachstums sein. Zusätzliche Impulse werden von Xolair bei Nahrungsmittelallergien und durch die Gentherapie Elevidys (Delandistrogene Moxeparvovec) ausserhalb der USA erwartet.
Die Entwicklungsprojekte könnten zu einem Umsatzanstieg von bis zu 16 Milliarden Dollar führen, so der UBS-Analyst. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehört Ocrevus HD, das voraussichtlich im ersten Quartal 2025 auf den Markt kommt und Potenzial über 2029 hinaus hat. Zudem erreicht es höhere Margen. Gleichzeitig zeigt Trontinemab vielversprechende Ergebnisse für Alzheimer.
Das Unternehmen treibt zudem die Entwicklung von GYM329 voran, einer potenziellen Behandlung für spinale Muskelatrophie (SMA) und Adipositas. Zudem gibt es Fortschritte in der oralen Adipositas-Pipeline, die bereits die Proof-of-Concept-Phase erreicht hat. Diese Fortschritte unterstreichen gemäss der UBS den strategischen Fokus von Roche auf margen- sowie nachfragestarke Therapiegebiete und stärken somit das langfristige Wachstumspotenzial.
Wird Roche schneller wachsen als die Branche?
Für die UBS sind in diesem Zusammenhang drei Schlüsselfragen zentral. Wird Roche in den nächsten fünf Jahren schneller wachsen als die Branche? Kann Roche die Margen im Vergleich zu den derzeitigen Spitzenwerten der Branche verbessern? Verfügt Roche über die nötige Feuerkraft, um ihre Pipeline in der mittleren bis späten Entwicklungsphase zu verstärken?
Während die UBS die zweite und dritte Frage mit Ja beantwortet, sind die UBS-Experten bei der ersten Frage unschlüssig. Die operative Hebelwirkung aufgrund des Marktwachstums und der Disziplin bei den Forschung-und-Entwicklung-Ausgaben dürfte zu wesentlichen Margenverbesserungen führen. Auch erwarten die UBS-Experten, dass Roche in den nächsten fünf Jahren einen überschüssigen freien Cashflow von 40 Milliarden Franken generieren wird. Für Liquidität zu weiteren Übernahmen ist damit gesorgt.
Lediglich die jährliche Wachstumsrate des Gewinns pro Aktie sehen die UBS-Experten unterdurchschnittlich. Für Roche prognostizieren sie ein Wachstum von 8,1 Prozent für den Zeitraum 2024 bis 2029, während der Branchendurchschnitt für die europäischen Pharmariesen ohne Novo Nordisk bei 9 Prozent liegt.
Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Produktepipeline führt zu dieser Ausgangslage. Ist die Pipeline erfolgreich, dürfte das vermarktete Portfolio ein hohes Wachstum liefern, womit Roche stärker als der europäische Durchschnitt abschneiden dürfte. Ist sie weniger erfolgreich, entspricht das Gewinnwachstum dem Basisszenario und liegt unter dem Durchschnitt.
Die kurzfristigeren UBS-Schätzungen für das Geschäftsjahr 2025 liegen am oberen Ende der Guidance, wobei der Analyst mittelfristig eine stärkere Outperformance erwartet. Seine Schätzung für den Kerngewinn je Aktie für 2029 liegt 7 Prozent über dem Konsens, so der Experte weiter.
(cash/AWP)