Im Gesamtjahr 2024 erzielte Rieter einen Umsatz von 859,1 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das sind 39 Prozent weniger als im Vorjahr, als das Winterthurer Unternehmen noch Aufträge aus Boomzeiten abarbeiten konnte.

Der Rückgang ist an sich keine Überraschung, weil die Spinnereien seit Monaten nur sehr wenige neue Maschinen bestellen und der Auftragsbestand geschrumpft ist (aktuell auf rund 530 Millionen). Gründe sind laut früheren Angaben die geopolitischen Unsicherheiten, hohe Finanzierungskosten und eine Konsumzurückhaltung in wichtigen Märkten.

Vor allem das Neumaschinengeschäft (-56%) kommt nicht auf Touren. Das Komponenten- und After-Sales-Geschäft zeigt sich derweil nur leicht rückläufig bis stabil.

Die Dimension des Umsatzrückgangs ist trotz bescheidener Erwartungen eine negative Überraschung. Das Management hatte noch im letzten Herbst mit einem Umsatz von rund 900 Millionen gerechnet. Und auch Analysten waren von einem Wert in dieser Grössenordnung ausgegangen.

Eine erste Markterholung sei allerdings nun erkennbar, betont das Unternehmen. Es trafen bei Rieter Bestellungen im Wert von 725,5 Millionen Franken ein, was einem Plus gegenüber dem sehr schwachen 2023 von 34 Prozent entspricht. Die Wettbewerbsposition sei somit gestärkt worden, so die Mitteilung. In einem normalen Umfeld strebt das Rieter-Management aber bekanntlich einen Umsatz über der Milliarden-Grenze an.

Analysten hatten sich auch bei dieser Kennzahl deutlich mehr erhofft. Der AWP-Konsens lag bei gut 850 Millionen.

Das oberste Ziel von Rieter war es in den letzten Monaten, trotz der rückläufigen Umsätze nicht in die roten Zahlen zu rutschen. Dafür wurde ein Sparprogramm ins Leben gerufen. Angepeilt wurde eine EBIT-Marge zwischen 2 und 4 Prozent. Dies wurde nun erreicht, wie es im Communiqué weiter heisst. Es zeichne sich sogar eine Marge in der oberen Hälfte der kommunizierten Bandbreite ab.

Die genauen Gewinnzahlen werden am 13. März veröffentlicht.

(AWP)