Gegen 09.48 Uhr verlieren Richemont Namen noch 1,1 Prozent auf 130 Franken. Mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 177,50 Franken schneiden Swatch Group Inhaber noch schlechter ab. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert in etwa auf dem Schlussstand vom Freitagabend.

Wie der für Bernstein Société Générale tätige Analyst Luca Solca in einem Kommentar an seine Anlagekundschaft schreibt, signalisierte der chinesische Wirtschaftsminister Lan Foan übers Wochenende, dass die Regierung in Peking weitere Massnahmen zur Belebung der Wirtschaft beschliessen werde. Dies, nachdem das diesjährige Ziel eines Wachstums des Bruttoinlandprodukts von 5 Prozent verfehlt werden könnte.

Solca zufolge bleibt die chinesische Regierung den Erwartungen in Bezug auf den Umfang, den Mechanismus und den Zeitplan der Massnahmen einiges schuldig. Er geht zudem davon aus, dass die besagten Massnahmen nicht direkt auf eine Belebung des Konsums abzielen. Deshalb nimmt der Analyst bei den europäischen Luxusgüterherstellern eine branchenweite Reduktion seiner Gewinnschätzungen vor. Auch Richemont ist davon betroffen, nicht aber die Swatch Group.

Dass die Valoren der Swatch Group umfassendere Kursverluste zu beklagen haben, führen Beobachter auf einschneidende Gewinnschätzungsreduktionen seitens des für Stifel tätigen Analysten Rogerio Fujimori zurück. Fujimori kürzt seine Schätzungen um bis zu 15,6 Prozent, um der verhalteneren Absatzsituation des Uhrenherstellers in China Rechnung zu tragen.

In der Hoffnung, dass die Regierung in Peking ein grosses Wirtschaftspaket schnüren könnte, kamen die Valoren von Richemont und der Swatch Group in den letzten zwei Wochen in den Genuss prozentual zweistelliger Kursgewinne. In hiesigen Börsenkreisen zeigt man sich deshalb nicht überrascht, dass den jetzigen Neuigkeiten mit Gewinnmitnahmen begegnet wird.

(AWP)