Bei Arm drückte vor allem auf die Stimmung der Anleger, dass der Chip-Designer nicht mehr damit rechnet, das obere Ende seiner für das Geschäftsjahr 2024/2025 angepeilten Umsatz- und Gewinnspannen zu erreichen. Die Aktien der beiden Unternehmen - Arm und Qualcomm - verloren im nachbörslichen Geschäft der Wall Street unter starken Kursschwankungen jeweils etwa vier Prozent.
Arm engte die Prognose für den Umsatz auf 3,94 bis 4,04 von 3,8 bis 4,1 Milliarden Dollar ein. Beim Gewinn prognostizierte die Firma, auf deren Entwürfen praktisch alle Smartphone-Prozessoren basieren, einen Wert von 1,56 bis 1,64 statt 1,45 bis 1,65 Dollar je Aktie. Anleger hätten auf eine Anhebung der Prognosen gehofft, weil Arm nun zusätzlich Chips für KI-Rechenzentren entwerfe und die hochmoderne «Armv9»-Architektur höhere Lizenzgebühren einbringe als die Vorgänger-Versionen, sagte Analyst Kinngai Chan vom Research-Haus Summit Insights.
Der weltgrösste Anbieter von Smartphone-Chips Qualcomm stellte für das laufende Quartal Erlöse von 10,2 bis elf Milliarden Dollar und einen Gewinn von 2,38 bis 2,58 Dollar je Aktie in Aussicht. Diese Zahlen lägen zwar über den Markterwartungen, sagte ein Börsianer. Dennoch machten einige Investoren Kasse, weil ihre Erwartungen noch höher gewesen seien.
Qualcomm und Arm mit Quartalsrekorden
Im abgelaufenen Quartal profitierte Qualcomm von einer gestiegenen Nachfrage nach aktuellen Smartphone-Modellen, weil Kunden neue KI-Funktionen nutzen wollen. «Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Quartal einen Umsatzrekord erzielt haben, der die Stärke unserer Technologie, unseres Produktportfolios und der Endkundennachfrage widerspiegelt», sagte Konzernchef Cristiano Amon. Der bereinigte Konzernerlös stieg den Angaben zufolge um 18 Prozent auf 11,67 Milliarden Dollar und der Reingewinn um 24 Prozent auf 3,83 Milliarden Dollar.
Im Dezember hatte der Konzern zudem einen Lizenzstreit mit Arm gewonnen. Dem Gericht zufolge bleiben die zwischen dem Chip-Designer und dem Halbleiter-Hersteller Nuvia geschlossenen Verträge auch nach dessen Übernahme durch Qualcomm gültig.
Für Letzteren war dies ein wichtiger Sieg, da der für PCs entwickelte Prozessor «Snapdragon X Elite» auf Nuvia-Plänen basiert. Arm scheiterte dagegen mit dem Versuch, im Rahmen des Verfahrens höhere Lizenzgebühren von Qualcomm einzufordern. Dem Chip-Hersteller zufolge verzichtet Arm auf die angedrohte Kündigung der Lizenzverträge.
Der Chip-Designer verbuchte im abgelaufenen Quartal ebenfalls einen Rekordumsatz. Die Erlöse stiegen um 19 Prozent auf 983 Millionen Dollar, und der Netto-Gewinn verdreifachte sich nahezu auf 252 Millionen Dollar. «Diese Ergebnisse sind das Ergebnis unserer Strategie, unermüdlich in unsere Technologien zu investieren, um ein langfristiges Wachstum in verschiedenen Endmärkten zu erzielen», teilte die Firma aus dem britischen Cambridge mit.
(Reuters)