Dort habe er mit einem General der Luftlandetruppen, der eine führende Rolle bei der russischen Invasion übernommen haben soll, über den Krieg gesprochen, teilte das Präsidialamt in Moskau am Dienstag weiter mit. Unterdessen berichtete die ukrainische Armee von verstärkten russischen Angriffen in der seit Wochen schwer umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes.

Putin wurde im russischen Staatsfernsehen in einer schweren blauen Jacke gezeigt, wie er aus einem Militärhubschrauber stieg und hochrangige Militärkommandeure begrüsste. Es wurde allerdings nicht gesagt, wann der Besuch genau stattgefunden hat. Ein Hinweis ist nur sein Ostergruss an Soldaten. Die russisch-orthodoxe Kirche feierte Ostern am 16. April.

Nach Angaben des Kremls nahm Putin an einer militärischen Kommandositzung im besetzten Teil der südukrainischem Region Cherson teil. Kommandeure der Luftlandetruppen und der Armeegruppe "Dnjepr" sowie andere hochrangige Offiziere hätten Putin über die Lage in den von Russland annektierten südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja informiert. Zudem habe Putin das Hauptquartier der Nationalgarde in der ostukrainischen Region Luhansk im Donbass besucht, die wie auch die Region Donezk ebenfalls im vergangenen Jahr von Russland annektiert wurde. Die Regierung in Moskau hat als ein Hauptziel ihrer Invasion die komplette Eroberung von Luhansk und Donezk in der Industrie-Region Donbass im Osten der Ukraine genannt.

In der durch die seit Monaten andauernden Kämpfe verwüsteten Stadt Bachmut setzten russische Truppen verstärkt schwere Artillerie und Luftangriffe ein, wie der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen mitteilte. Russland sei weiterhin entschlossen, Bachmut "um jeden Preis" einzunehmen. Während die ukrainische Seite von sehr hohen russischen Verlusten spricht, haben nach russischen Angaben auch die ukrainischen Streitkräfte schwere Verluste erlitten. Reuters konnte die Lage auf dem Schlachtfeld nicht überprüfen.

Die Einnahme von Bachmut könnte für Russland ein Sprungbrett sein, um danach auf zwei grössere Städte in der ostukrainischen Region Donezk vorzurücken, nämlich Kramatorsk und Slowjansk. Allerdings gibt es seit Wochen Spekulationen über eine mögliche ukrainische Frühjahrs-Offensive, um besetzte Gebiet zurückzuerobern.

Die Aussenminister der sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7) verurteilten unterdessen Russlands angekündigte Stationierung von Atomwaffen in Belarus. "Jeder Einsatz von chemischen, biologischen oder nuklearen Waffen durch Russland würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen", heisst es in der Abschlusserklärung des Treffens in Japan.

(Reuters)