Die ehemalige Gouverneurin hatte am Dienstag in New Hampshire die zweite Vorwahl gegen den Favoriten Donald Trump verloren. «Haley muss aufgeben», sagte der Metallmagnat Andy Sabina in der Nacht auf Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Rennen sei eigentlich vorbei, ihre Geldquellen würden versiegen. «Warum sollte man jemanden finanzieren, von dem man weiss, dass sie keine Chance hat?» Der Sender NBC hatte zuvor unter Berufung auf Insider berichtet, auch der LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman werde ihr kein Geld mehr geben.
Andere Grossspender wie der Einzelhändler Art Pope halten nach eigenen Angaben an Haley fest. Trump selbst nahm auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social ihre Geldquellen direkt ins Visier: Jeder, der noch an ihren Wahlkampf spende, werde für immer aus seinem politischen Umfeld verbannt - «permanently barred» lautete seine Wortwahl im Englischen. Am Donnerstagabend baute Haley die Drohung in ihren Wahlkampf ein und warb über den früher Twitter genannten Dienst X für T-Shirts mit den beiden Wörtern als Aufschrift. Haley hatte unter Trump als US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen gedient.
In den USA gibt es keine Wahlkampffinanzierung nach deutschem Muster. Die Kandidaten müssen vereinfacht gesagt selbst dafür sorgen, dass sie Unterstützung erhalten. Sind sie beliebter, erhalten sie nicht nur am Wahltag mehr Stimmen, sondern im Vorfeld mehr Spenden. Zwar zeigen Studien, dass Geld alleine zum Sieg nicht reicht. Eine gewisse Mindestsumme gilt jedoch als Voraussetzung, um eine Chance zu haben. Gilt ein Kandidat während des Wahlkampfs als aussichtslos, wird er auch Probleme haben, Geld aufzutreiben. Ein Berater von Hoffman, Dmitri Mehlhorn, sieht genau diese Situation bei Haley. Nur wenn Trumps Alter ihm offensichtlich zusetzen sollte, gäbe es für sie noch einen Weg, sagt er. Dann müsste sie «die republikanischen Wähler davon überzeugen, dass er den Verstand verloren hat».
(Reuters)